Warum ist die Bürgerrechtsbewegung bei den Wahlen für den National- und Ständerat leer ausgegangen? Liegt es daran, dass die Bewegung als zu rechts positioniert wahrgenommen wird (Stichwort Besuch des Mass-Voll-Präsidenten Nicolas Rimoldi an Hitlers Geburtsort Brunau)?
Diese Fragen hat der «Zeitpunkt» unter anderem Urs Hans gestellt. Sie haben den gescheiterten Nationalratskandidaten für Aufrecht Zürich wohl etwas aus der Deckung geholt, wie er gegenüber dem «Zeitpunkt» bestätigt. Denn flugs schrieb Urs Hans einen «Leserbrief», der nun in der Bürgerrechtsbewegung die Runde macht.
Brisanteste Aussage darin: Seit Monaten arbeitet Nicolas Rimoldi mit der «Jungen Tat» zusammen. So habe Rimoldi einen Fotografen der «Jungen Tat» an die Versammlung zur Besiegelung der Listenverbindung zwischen den Bürgerrechtsparteien geschickt, wie Urs Hans vor einigen Monaten aufdeckte. Die «Junge Tat» bezeichnet sich selbst als rechte Partei und wird von der Polizei als nicht unbedenklich eingestuft.
Auf ihrer Homepage ist ein vermummter junger Mann zu sehen. Keine Namen, keine Telefonnummern. Die «Junge Tat» ist für Aussenstehende nur per Mail erreichbar. Rimoldi hat übrigens nicht nur Hitlers Geburtsort besucht, er war im Sommer auch in einer Demo in Wien, in der für die «Remigration» von Ausländern, also für «Ausländer-raus» demonstriert wurde.
Vom «Zeitpunkt» angesprochen, wieso Urs sich nicht schon vor einigen Monaten öffentlich von Rimoldi distanziert habe, sagt der ehemalige grüne Zürcher Kantonsrat: «Wir wollten vor den Wahlen keine schmutzige Wäsche waschen.»
Jetzt aber, nach der verlorenen Wahl, ist für Urs Hans ganz klar, wer für die Niederlage verantwortlich ist: Nicolas Rimoldi. Urs Hans schreibt in seinem Leserbrief wörtlich: «Er (Rimoldi) hat der Bürgerrechtsbewegung mit seinem Egotrip (Brunau und die Demo für Remigration in Wien) schwer geschadet. Dies hat uns den Sitz in Bern gekostet.»
Für Patrick Jetzer, Präsident von Aufrecht Schweiz, hat allerdings nicht die Haltung von Rimoldi zum Versagen in Bundesbern geführt, sondern die Tatsache, dass Rimoldi die Bewegung gespalten hat, indem er mit einer eigenen «Mass-Voll»-Liste angetreten sei.
Liegt es wirklich nur an Rimoldi, dass die Bürgerrechtsbewegung am letzten Sonntag gescheitert ist? In seinem Leserbrief fragt Urs Hans auch: «Wieso berichten die Zensurmedien nur über Rimoldi und in keinem Bericht seriös über Aufrecht?»
Das ist eine ausgezeichnete Frage. Die Medien lieben Stars (oder solche, die so aussehen). Sie lieben es noch mehr, wenn sich Stars danebenbenehmen. Und sie kreischen vor Freude, wenn sie berechtigte Anliegen wie jene der Coronamassnahmenkritiker mit ihren eigenen Mitteln (Rimoldi) schlagen können.
Urs Hans' Leserbrief im Original
Liebe Leute, Liebe Freunde
Neubrunn, den 24. Oktober 23
Was für ein Wahlsonntag. Mehrmals verkündete SRF einen Sitz für Aufrecht Zürich, obwohl die nackten Zahlen dies in Frage stellten. Nach dem fünften Mal, als sie auch noch den lehren Platz im Nationalratssaal einblendeten, hatte ich schon eine spezielle Gefühlslage und im Restaurant bei Remko gingen die Wogen hoch. Als dann um 20 Uhr das Verdikt verlesen wurde, folgte die Ernüchterung. Heute sagte mir einer in der Traktorenwerkstatt. Hetsch fasch uf Bern abe müese!
Jetzt sehe ich das Ganze wieder etwas gelassener, aber welche Fakten führten dazu, dass nicht wir, sondern die EDU den Sitz gemacht hat? Bei den Kantonsratswahlen sind wir vereint angetreten, waren die eindeutigen Wahlsieger und hätten gemäss Statistischem Amt Anspruch auf 4 Sitze gehabt. Nur die perfide 5% Hürde, welche die grossen Parteien wollen führte dazu, dass sie sich diese unter sich aufteilten. Auch ist zu sagen, dass wir Unterstützung durch die Freie Liste hatten.
Was ist diesmal falsch gelaufen, obwohl sich so viele Leute auf allen Ebenen unglaublich eingesetzt hatten und an den Erfolg glaubten? Das magische Wort heisst Spaltung. So wie es bei den Freunden der Verfassung zu der unsäglichen Spaltung kam, kam es bei der verbliebenen Bürgerrechtsbewegung zur Spaltung bei diesen Wahlen in Zürich, genauso wie wir es in der Gesellschaft mit links und rechts betreiben und genauso wie unser Regime uns bei Corona in Geimpfte und Ungeimpfte geteilt hatte. Glaubt denn hier jemand noch an Zufälle. Teile und herrsche kannten schon die Römer. Irgendwie lassen sich offenbar immer Leute anwerben, um solche Spaltungen im Interesse der Mächtigen zu vollziehen. Dies ist leider auch jetzt geschehen und die etablierten Parteien können trotz ihrem Totalversagen bei Corona und Ukraine ungestört weitermachen, ohne dass ihnen jemand im Parlament den Spiegel vorhalten kann. Wer mich kennt weiss, dass ich von Links und Rechts rein gar nichts halte. Es dient einzig dazu Probleme nicht ursächlich zu lösen und führt zu einem unnützen Kleinkrieg von Wortführern, welche den Zensurmedien als Futter dient für die tägliche Täuschung der Wähler und nützt nur den Strippenziehern der Agenda 2030. Weshalb berichteten diese nur über Massvoll und in keinem Bericht serös über Aufrecht. Wer mich als Rechtsaussen diffamiert, macht dies aus Boshaftigkeit oder leidet an einer Sinnestrübung. Vor dem Wahlgang rief ich dazu auf keine Schlammschlachten zu führen. Dies werde ich auch weiterhin so halten. Aber ich werde heute einige Fakten aufzählen, welche nicht zu widerlegen sind. Während all den vielen Kundgebungen, welche wir zum Zwecke der unzensierten Information der Bevölkerung veranstalteten, war es mir ein Anliegen alle Teile der Bewegung willkommen zu heissen, im Besonderen auch Nicolas A. Rimoldi. Zum Teil hätte er zwar lieber früher geredet als andere, aber er kriegte bei mir mindestens fünfmal eine Bühne. Bei Gesprächen mit der Polizei kam aber regelmässig die Bemerkung: «Herr Hans wir haben ein Problem mit der jungen Tat». Ich verwies stets darauf, dass ich diese Leute nicht kennen würde und schliesslich jede Person friedlich mitlaufen könne. Anlässlich der letzten Frühjahrskundgebung auf dem Neumarktplatz in Winterthur liess ich mich bei der Polizei darauf ein, auf einen Umzug zu verzichten, da sie die Drohungen von Seiten der Antifa sehr ernst genommen hatte. Spezieller Weise rief Nicolas, statt sich zu beteiligen, im Netz dazu auf die Kundgebung zu boykottieren, da angeblich das Sicherheitskonzept nicht genügen würde. Im Nachhinein gesehen eine Unverschämtheit erster Güte. Erst anlässlich der Verkündigung der Listenverbindung von SD, EDU, Massvoll und Aufrecht Zürich beim Hotel Central fiel bei mir der Groschen. Nachdem ich, den von Nicolas organisierten Fotografen fragte, woher er komme und für wen er arbeite, sagte dieser, er sei freier Fotograf. Ich erfuhr dann aber, dass er aktives Mitglied der Jungen Tat war und als dieser auf dem Video von Dani Stricker von der Antifa erkannt wurde, nahm die Sache ihren Lauf. Die EDU wollte dazu dann noch eine Pressemitteilung machen, liess es dann aber doch sein. Dass Nicolas A. Rimoldi von der ersten Grossdemo in Winterthur an bereits mit der Jungen Tat zusammengearbeitet hatte, wusste ich früher nicht und dass sein Besuch in Wien und in Braunau keine Ausrutscher waren, war mir im Nachhinein sofort klar. Ich fühle mich von ihm eklatant betrogen und distanziere mich von ihm in aller Form. Er hat der Bürgerrechtsbewegung mit seinem Egotrip schwer geschadet. Dies hat uns den Sitz in Bern gekostet. Mir wurde kürzlich vorgeworfen, ich würde mich im Dunstkreis von Rechtsextremen aufhalten und gestern habe ich Zuschriften von Leuten erhalten, welche sich bei mir für meine Arbeit bedankten, sich aber daran stören, dass ich mit Rimoldi im Initiativkomitee der Souveränitätsinitiative bin. Einer sagte, solange Rimoldi im Komitee sei, werde er diese nie unterschreiben. Ich denke dieses Komitee muss auch über die Bücher, um glaubwürdig zu bleiben.
Ich bedanke mich bei allen Freunden für ihren beherzten Einsatz für die aufrechte Wahlkampagne.
Wir von Aufrecht Zürich machen weiter. Am Sonntag haben wir an die Türe des Bundeshauses geklopft und in vier Jahren gehen wir hinein.
Urs Hans
Bereits erschienen im «Zeitpunkt»:
Die «Bürgerrechtsbewegung» ist im Trotzalter steckengebliebe