Die Firma Emeda mit Sitz in Brüttisellen ZH beschäftigt Ärzte, die ihre Patienten zuhause oder in Heimen besuchen. Aber zusätzlich zu den ärztlichen Honoraren berechnet Emeda noch Wegentschädigungen. Und wie die Fernsehsendung «Kassensturz» mit den Krankenkassen CSS und Helsana aufdeckte, berechnete Emeda bei Besuchen in Heimen die volle Wegentschädigung von 50 Franken für einen Weg von 40 Minuten, obwohl die Ärzte nur von Zimmer zu Zimmer gingen.
Da wurden pro Heimbesuch auch drei bis viereinhalb Stunden für den Weg in Rechnung gestellt oder einmal sogar zwölf Stunden, schreibt Marco Diener auf INFOsperber. Gegenüber dem «Kassensturz» wollte Emeda aber die konkreten Befunde «aus Datenschutzgründen» nicht kommentieren. Laut INFOsperber hätte die Firma Emeda durchaus erklären können, warum sie den Patienten auch dann eine Wegpauschale von 50 Franken verrechnete, wenn der Arzt nur von Zimmer zu Zimmer ging. Damit hätte sie keinerlei schützenswerte Daten öffentlich gemacht.
Der «Datenschutz» sei eine häufige Ausrede, wenn Firmen keine Auskunft geben wollen oder Kritik nicht entkräften können, wie etwa auch die Firma Uber «aus Datenschutzgründen» der «Berner Zeitung» keine Auskunft über die Anzahl Miet-Fahrten in Bern, Thun und Interlaken geben wollte.
Lesen Sie im Zeitpunkt auch: Handynutzung: Der Datenschutz bröckelt immer weiter vom 21.03.2022