Trotz Waffenstillstand führt Israel die Zerstörung Gazas fort
Der Vorwand: Die unter Trümmern verschütteten Leichen von Geiseln konnten noch nicht ausgeliefert werden

Nur einen Tag nach dem von Donald Trump und europäischen sowie arabischen Staatschefs verkündeten Waffenstillstand in Gaza hat Israel die Vereinbarung gebrochen. Bei israelischen Angriffen starben mindestens sieben Palästinenser, viele von ihnen auf dem Weg zurück in ihre zerstörten Häuser.

Gleichzeitig kündigte Israel an, die humanitäre Hilfe drastisch zu beschränken – statt der vereinbarten 600 Hilfslaster täglich sollen nur noch 300 einreisen dürfen. Auch der wichtige Rafah-Grenzübergang zu Ägypten bleibt geschlossen.

Israel begründete das Vorgehen mit angeblichen Verzögerungen bei der Übergabe der Leichen israelischer Geiseln durch Hamas. Dabei sah das Abkommen ausdrücklich vor, dass die Bergung der Toten mehr Zeit benötige, da viele unter Trümmern verschüttet seien.

Nach UN-Angaben liegen rund 10.000 Leichen unter 50 Millionen Tonnen Schutt. Dennoch setzte Israel die Angriffe fort – laut Beobachtern ein klarer Bruch der Waffenruhe.

Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen kritisierten Israels Entscheidung scharf. Experten wie Tariq Kenney-Shawa sprechen von einer „verwalteten Form des Völkermords“, bei der Israel technische Vorwände nutze, um die Zerstörung Gazas fortzusetzen.

Menschenrechtsgruppen warnen, die Einschränkung von Hilfslieferungen solle die Lebensbedingungen weiter verschlechtern und die Vertreibung der Bevölkerung vorantreiben.

Israels Führung signalisiert bereits neue Militäroperationen. Kritiker sehen darin den Versuch, Gaza langfristig unbewohnbar zu machen – unter dem Deckmantel eines fragilen Friedens.

Quelle: Intercept, (ganzer Text mit allen Links)


Passend dazu: Antiwar.com: Israeli Forces Kill at Least Seven Palestinians in Gaza Despite Ceasefire. 14.10.2025