USA im Ausnahmezustand?

Wie die amerikanische «Army Times» am 8. September berichtete, wurde die 3. Infanterie Brigade aus dem Irak zurückgerufen, um bei Ausnahmezuständen in den USA eingreifen zu können. Die Truppe soll Verteidigungsaufgaben übernehmen  und «die ziviel Behörden unterstützen» («provide support to civilian authorities»), was immer das heissen mag.

Unruhen aufgrund der finanziellen Kernschmelze sind für Michel Chossudovsky, Professor für Wirtschaftswissenschaften und vielgelesener Autor systemkritischer Bücher neben den anstehenden Präsidentschaftswahlen eine eindeutige Einsatzoption (Pre-election Militarization of the North American Homeland)

Bemerkenswert ist, dass mit dieser Brigade ausdrücklich eine Truppe mit Kampferfahrung in die Heimat zurückgerufen wurde. Offenbar geht die Regierung davon aus, dass diese Kampferfahrung nötig werden könnte. Chossudovsky schliesst eine so genannte «false flag operation», ein konstruierter Terroranschlag, der einer fremden Macht untergeschoben und als Kriegsvorwand dient, ausdrücklich nicht aus. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der rund 200 Kriege, die die USA seit ihrer Gründung bereits geführt haben.

Von den Medien in den USA und Europa bis jetzt nicht beachtet wurden die Proteste in rund 150 US-Städten gegen das (nun gescheiterte) 700-Milliarden-Hilfspaket zugunsten der Finanzindustrie. Die Bevölkerung findet das Hilfspaket grösstenteils ungerecht und sie bangt um ihr Geld.

Die Financial Times spricht von einem «11. September für die Börse» und von Gerüchten über die Ausrufung des Ausnahmezustandes. Gemäss dem republikanischen Abgeordneten Michael Burgess hat Nancy Pelosi den Ausnahmezustand ausgerufen (Ausschnitt aus einem entsprechenden Statement vor dem US-Repräsentantenhaus).

gh
30. September 2008
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