Warum lassen sich so viele Menschen von der Corona-Propaganda widerstandslos beeinflussen und in der grossen Masse mitnehmen? Warum bemerken sie nicht, dass sie mittels Emotionen seit vielen Monaten pausenlos und aufdringlich über die Massenmedien gesteuert werden?
Diese Frage beschäftigt die Menschen, die sich von der Massenhypnose rational distanzieren können und bei denen die Panikmache nicht wirkt. Sie registrieren mehr oder weniger entsetzt, wie sich ihre Mitmenschen durch gezielte Medienbeeinflussung zu Verhaltensweisen verführen lassen, die sie wahrscheinlich unter normalen Umständen aus ethischen Gründen ablehnen würden.
Dr. Mattias Desmet, Professor für klinische Psychologie an der Universität Gent und Psychoanalytiker, hatte von Anfang an das Gefühl, dass etwas mit dem Corona-Mainstream-Narrativ nicht stimmte. Er nahm dieses Gefühl ernst und versuchte seine Annahmen zu objektivieren. Der Professor verglich Zahlen, Statistiken und Graphiken und stellte etwa im Mai 2020 ganz klar fest, dass die Gefährlichkeit des Virus überschätzt wurde. Diese Einschätzung fand er in den Veröffentlichungen von Professor John Ioannidis, Universität Stanford, bestätigt.
«Die Modellrechnungen des Imperial College in London hatten errechnet, dass Ende Mai 2020 etwa 80 000 Personen in Schweden am Virus sterben würden, wenn das Land nicht in den Lockdown gehen würde. Das Land ging aber nicht in den Lockdown. Und es starben nicht mehr 6000 Personen bis Ende Mai 2020.» (Min: 00:04:42)
Dem Professor fiel ausserdem auf, dass keine Kurskorrektur bei den Institutionen und Regierungen stattfand, obwohl ganz klar war, dass die Modellrechnungen die Gefahr des Virus dramatisch überschätzten.
Absurditäten und Widersprüche werden nicht wahrgenommen
An diesem Punkt begann Mattias Demet die Corona-Situation nicht mehr unter statistisch-mathematischen Gesichtspunkten zu untersuchen, sondern er schaltete auf eine psychologische Betrachtungsweise um. Er fragte sich, wie konnte eine ganze Weltbevölkerung bloss einem Narrativ folgen, das durch solche Absurditäten gekennzeichnet war.
Einer der grössten Widersprüche für ihn war die Warnung der UNO davor, dass durch die Lockdowns mehr Menschen in den Entwicklungsländern an Hunger sterben würden als es je Corona-Tote ohne Lockdown geben könnte. Die Kur war also schlimmer als die Krankheit. Aber das schien niemanden zu interessieren. Alle waren und wurden fokussiert auf die Covid-19-Opfer.
Das Drama des Totalitarismus
Es handelte sich um eine Massenbeeinflussung im ganz grossem Stil, fand er bis August 2020 heraus. Er wunderte sich im Nachhinein, dass es so lange gedauert hatte, bis er darauf gekommen war, dabei hatte er doch solche Themen selbst unterrichtet. Diese Formierung der Massen gelingt nur, wenn vier Voraussetzungen in der Gesellschaft gegeben sind.
- «Die wichtigste Voraussetzung ist, dass vielen Menschen soziale Bindung fehlt, also ein Mangel an gesellschaftlicher Verbundenheit.
- Die zweite Voraussetzung ist, dass Menschen der Sinn in ihrem Leben fehlt. Hier besteht ein Zusammenhang. Wenn sich jemand sozial nicht verbunden fühlt, dann fehlt ihm auch der Lebenssinn.
- Der dritte Punkt ist, dass viele Menschen eine latente, nicht zielgerichtete, Angst in sich tragen, die sie schwer kontrollieren können.
- Als vierten Faktor sehe ich eine latente, nicht zielgerichtete, Frustration und Aggression.» (Min: 00:08:35)
Neue soziale Verbundenheit im gemeinsamen Kampf gegen das Virus
Wenn dann durch die Massenmedien ein Objekt im Aussen vorgegeben wird, auf das sich die Ängstlichkeit richten kann und dazu noch eine Handlungsstrategie gegen das angstbesetzte Objekt mitgeliefert wird, dann ist die Bereitschaft der Menschen groß, dem Narrativ zu folgen.
Wenn alle ihre Angst auf das gleiche Objekt und die gleiche Handlungsstrategie richten, entsteht unter den Menschen eine neue soziale Beziehung. Das Leben bekommt in ihren Augen einen höheren gemeinsamen Sinn, einen Zuwachs an Sinn. Auch die Politiker agieren deshalb gerne im Krisenmodus.
Eine neue Solidarität entsteht. Die Menschen treten aus ihrem negativen, wenig sinnerfüllten Leben und aus der sozialen Isolation in ein Leben mit hoher sozialer Verbundenheit, das die Masse ihnen jetzt bietet. Die eigene Angst ist nicht mehr so bedrohlich, sie hat ein Ziel. Gemeinsam führen jetzt alle einen heroischen Kampf gegen das angstmachende Virus, gegen den gemeinsamen Feind.
Ritualisierung
Das ist der Hauptgrund, warum die Menschen dem Narrativ folgen, selbst wenn vieles noch so absurd und widersprüchlich ist. Es handelt sich um eine Art Ritualisierung. Menschen nehmen an diesen Ritualen teil, zum Beispiel Maske tragen, um zu zeigen, dass sie zu einer bestimmten Gruppe gehören. So lässt sich ein Kollektiv kreieren. Je absurder die Rituale sind, aus praktischer Sicht, desto besser funktionieren sie, desto besser lässt sich an ihnen die Gruppenzugehörigkeit aufzeigen.
Besser nach den Ursachen fragen
Eine Jobunzufriedenheit bei den Berufstätigen von bis zu 50 Prozent und hohe Dosen von Antidepressiva bilden eine gute Grundlage für solche Massenphänomene. Anstatt einem fremdgesteuerten Panikprogramm zu folgen, wäre es besser, die Menschen würden sich selbst fragen: Wie kommt es, dass es uns so schlecht geht, wir unsere Arbeit nicht mögen, wir isoliert sind, wir Psychopharmaka nehmen müssen? Wie konnten wir in dieser Sackgasse aus Angst, Wut und Sinnlosigkeit enden?
Starke Fokussierung, eingeschränkte Sicht
«Einer der wichtigsten Effekte eines solchen Massenphänomens ist ein sehr eingeschränktes Wahrnehmungsfeld. Die Menschen können sich sowohl kognitiv als auch emotional nur mehr auf einen kleinen Teil der Realität konzentrieren. Das kann man daran erkennen, dass Menschen zum Beispiel nur sensibel sind für Opfer des Coronavirus. Und all die anderen Opfer, Kinder, die hungern, Menschen, die ihre Arbeit verlieren, diese grossen Kollateralschäden, die den Schaden durch das Coronavirus bei Weitem übertrafen, geraten aus dem Sichtfeld.» (Min: 00:17:42)
Alle rationalen Gegenargumente passen nicht in das schmale Feld der Aufmerksamkeit, das für die Masse ausschliesslich zählt.
Emotional unempfindlich gegenüber Verlusten
In dieser Massenhypnose vernachlässigen die Menschen Dinge, die normalerweise extrem wichtig für sie sind: ihre eigene körperliche und seelische Gesundheit, ihr Wohlbefinden, ihre individuelle Freiheit und ihren Besitz.
Man kann den Menschen alles wegnehmen und sie bemerken den Verlust nicht einmal. Sie akzeptieren unverhältnismässige Einschränkungen und haben keinen gesunden Egoismus mehr. Im Gegenteil: Durch die Massenhypnose werden sie unsensibel gegenüber ihrem eigenen seelischen Leid und dem Leid anderer, zum Beispiel der Kinder. Die Aufmerksamkeit bleibt dabei weiterhin auf die Solidarität gerichtet und das geteilte moralisierende Narrativ.
Diese Vorgänge konnte man auch in den totalitären Staaten des zwanzigsten Jahrhunderts, in der Sowjetunion und unter dem NS-Regime, beobachten. Die Menschen waren bereit, alles zu opfern, was für sie wertvoll war, als ob sie es gar nicht bemerkten. Die Tötung vieler Menschen wurde klaglos hingenommen. Man war unempfindlich gegenüber erlittenen Verlusten und opferte alles solidarisch dem Exzess des Kollektivismus.
Geheimnis der Krise
Eines der grossen Geheimnisse dieser Krise ist, dass die meisten Menschen nicht zurück wollen in ihr altes Leben.
«Wenn man Menschen aufwecken möchte, sollte man es vermeiden ihnen den Eindruck zu vermitteln, dass man zurück ins «old normal» gehen möchte. Sie wollen nicht zurück zu den Bullshit-Jobs, sie wollen nicht zurück in die Angst. Wir sollten ihnen zeigen, dass es Zeit ist, das «old normal» zu ändern.» (Min: 00:24:14)
Intoleranz gegenüber kritischen Stimmen
Die Gegenstimmen werden gefürchtet und konfrontieren die Menschen wieder mit den Problemen, die sie schon vorher hatten, den latenten Gefühlen der Einsamkeit, Sinnlosigkeit, Angst und Aggression.
Diese aggressiven Gefühle werden jetzt auch gegen die Menschen gerichtet, die das Narrativ hinterfragen. So soll das Kollektiv geschützt werden, aber es werden auch eigene Bedürfnisse dabei befriedigt. Es ist geradezu eine heilige Pflicht, die Gegenstimmen zu bekämpfen.
Andererseits werden Feinde gebraucht, denn die Masse kann nur formiert werden, wenn es ein gemeinsames Angstobjekt gibt. Totalitäre Systeme brauchen immer neue Angstobjekte und Feinde, sonst können sie nicht existieren.
Die Führer der Masse haben nämlich Angst davor, dass die Menschen aufwachen und ihnen an den Kragen gehen könnten. Sobald die Massen aus ihrer Hypnose erwachen, realisieren sie ihre Verluste und machen ihre politischen Führer dafür verantwortlich.
Unterschied Totalitarismus und Diktatur
In einer klassischen Diktatur gehorchen die Menschen dem Diktator, weil sie Angst vor ihm haben. Aber in einem totalitären Staat sind die Menschen hypnotisiert durch die totalitären Führer. Totalitarismus funktioniert also anders als eine klassische Diktatur.
«Wenn es in einer klassischen Diktatur keine öffentliche Opposition mehr gibt, dann wird der Diktator normalerweise milder und freundlicher. Er versteht, dass er ein positives Image schaffen muss, um Führer zu bleiben. In einem totalitären Staat passiert genau das Gegenteil. Sobald die Opposition verstummt, dreht das System völlig durch. Man sah das 1930 in der Sowjetunion und 1935 in Nazi-Deutschland. Sobald die Opposition schwieg, veränderte sich das totalitäre System. Das System wurde ein Monster, das jeden zerstörte, egal ob dieser systemkonform war oder nicht, wie auch Hannah Arendt konstatierte.» (Min: 00:32:55)
Kritik und Gegenmeinung weiterhin äussern ist sehr wichtig
Das hat folgende Konsequenz für die Opposition: Sie sollte sich weiter äussern und ihre Standpunkte vorbringen. Sie kann den Prozess der Massenhypnose zwar nicht stoppen, aber sie kann verhindern, dass diese so tief wird, dass Greueltaten begangen werden.
Das heisst, die Kritiker schützen mit ihren Aussagen und ihrem Vorgehen die gesamte Gesellschaft vor einer Vertiefung und Verstetigung der Hypnose und vor einem unkontrollierbaren Ausbruch von Gewalt.
Drei Gruppen in der Bevölkerung
Etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind wirklich hypnotisiert und totalitär ausgerichtet. 40 Prozent sind zwar nicht hypnotisiert, gehen aber nicht gegen diese erste Gruppe an. Das heisst 70 Prozent der Menschen gehen den Weg der Masse. Eine Gruppe von 30 Prozent ist nicht hypnotisiert und versucht etwas zu tun und gegen das Narrativ vorzugehen.
Diese dritte Gruppe ist extrem heterogen. Die Menschen aus dieser Gruppe haben verschiedene ethnische, politische und ökonomische Hintergründe. Sobald sich diese Gruppe miteinander identifizieren und verbinden kann, ist die Krise vorbei und die Massenhypnose ist zu Ende. Das ist die Herausforderung.
Warum ist die dritte Gruppe nicht von der Massenhypnose betroffen? Es ist schwierig, darauf eine Antwort zu finden. Vielleicht hat es mit den Weltanschauungen zu tun? Die Menschen, die sich mit dem Narrativ identifizieren, haben anscheinend kein Problem mit einem reduzierten biologistisch-mechanistischen Menschenbild. Sie gehen beispielsweise davon aus, dass Impfen die beste Art ist, ihr Immunsystem zu stärken.
Selbst gegen Transhumanismus, eine angebliche Optimierung des Menschen mit Hilfe technologischer Verfahren, haben sie nichts einzuwenden. Mattias Desmet ist davon überzeugt, dass wir in einer transhumanistischen Gesellschaft enden, wenn wir den Weg, den wir seit Corona beschreiten, weitergehen. Die Menschen, die protestieren, lehnen dieses biologistische Denkmodell ab.
Interessanterweise gilt nach Gustave Le Bon folgende Regel: Je höher der Bildungsgrad, desto anfälliger sind normalerweise die Menschen für Massenhypnose. Hohe Intelligenz gleicht sich der Massenintelligenz an, das heisst das rationale Denken geht auch bei sehr intelligenten Menschen komplett verloren. Selbst eine hohe emotionale Intelligenz und eine gute Intuition scheinen nicht vor der Massenhypnose zu schützen.
Ethische Grenzen werden überschritten
Man sollte die Befürworter des Narrativs fragen, wann wieder Konzentrationslager gebaut werden sollten, um zum Beispiel die Covid-Kranken auf praktische Weise isolieren zu können. Der Totalitarismus überschreitet ohne Skrupel alle ethische Grenzen, als gäbe es keine andere Option. Dies schrieb auch Hannah Arendt.
Man sollte nicht davon ausgehen, dass Methoden der Nationalsozialisten nicht wieder Anwendung finden könnten.
«Es wird schwer sein, zu vermeiden, dass wir in einem neuen Totalitarismus enden. Aber es wird ein neuer Totalitarismus sein. Dieser wird bekannte Züge haben, aber er wird auch sehr unterschiedlich sein zu den bisher bekannten totalitären Systemen. Er wird weltweit sein, keine äusseren nur innere Feinde haben und er wird mit inneren Feinden anders umgehen. Die inneren Feinde werden toleriert, da sie gebraucht werden. Ohne Feinde würde das System kollabieren. Aber sie werden marginalisiert und ausgestossen. Das wird sich kaum umgehen lassen.» (Min: 01:01:01)
Strategien
Das Wichtigste ist, seine Kritik weiter zu äussern, damit die Hypnose gestört wird und sich nicht so verfestigen kann. Das ist ganz grundlegend, denn die Propaganda wird täglich durch die Massenmedien in die Köpfe gehämmert. Man sollte nicht aufhören, andere durch rationale Argumente überzeugen zu wollen.
Aber man sollte sich immer darüber im Klaren sein, dass der Anfang des Totalitarismus ein affektiver Prozess ist. Es werden dabei bewusst und manipulativ Gefühle angesprochen. Wenn Menschen vor dem Risiko eines totalitären Systems mehr Angst entwickeln als vor dem Virus, dann lässt sich die Massenhypnose ebenfalls überwinden. Der Psychologe hat selbst erlebt, dass Zuhörer die Gefahr von Totalitarismus erkannten und deshalb aus der Hypnose erwachten.
Totalitarismus hat Selbstzerstörung als Programm
Totalitäre Systeme sind zwar stark, aber letztlich selbstzerstörerisch, das ist sicher. Wir sollten den Feind daher nie schlagen wollen, denn der Feind kann nur sich selbst schlagen.
«Unsere Stimme muss präsent bleiben und wir sollten am besten einige Jahre überleben», meint der Psychologe. «Wir sollten sicherstellen, dass wir ausserhalb des Systems überleben können. Dann muss man warten, bis das System sich selbst zerstört. Ich sage nicht, dass das einfach wird, aber es ist eine Strategie und ich bin sicher, es wird funktionieren. Die kleine Widerstandsgruppe wird überleben und nach dem Kollaps des totalitären Systems eine wichtige Rolle im Aufbau einer neuen humanen und ethisch orientierten Gesellschaft spielen.» (Min: 01:06:45)
Wie lange dauert es noch, bis das Corona-System scheitert?
Bis dahin müssen wir noch einige Schritte gehen. Aber es könnte sein, dass sich das aktuelle totalitäre System schneller zerstört als der Totalitarismus des 20. Jahrhunderts, denn es zielt mit der Impfung auf die Körper der Menschen. Das NS-Regime und der Stalinismus setzten ihre wahnsinnigen Projekte fort, bis die Bevölkerung völlig aufgerieben und erschöpft war.
Für solche totalitären Exzesse braucht man eine grosse Population, wie das in Russland der Fall war. Wissenschaftliche Prozesse sind oft durch unbewusste psychologische Prozesse begleitet und werden durch sie vorangetrieben. So können auch unbewusste destruktive Energien in Forschung und Ergebnisse einfliessen, die schliesslich die Selbstzerstörung des Systems vorantreiben. Die Impfkampagne könnte daher in einem sehr spektakulären Desaster enden, wie wir es bisher noch nie erlebt haben.
Quelle: Interview von Dan Astin-Gregory mit Dr. Mattias Desmet, Professor für klinische Psychologe, Universität Gent: «Why do so many still buy into the narrative?» (YouTube)