Was für die Raupe das Ende der Welt ist, ist für den Schmetterling der Anfang.

In was für einer Zeit leben wir? Die Autorin findet einen sehr hoffnungsvollen Ansatz, den wir durch unsere Gedanken verstärken können.

(c) Miriam Fischer - Pexels

Beide, Raupe und Schmetterling haben aus ihrer Sicht recht: Was für die eine das Ende ist, ist für den anderen der Anfang. So wie Raupe und Schmetterling befindet sich die Welt zur Zeit in einer Metamorphose, im Zustand des grossen Wandels. Übereinstimmend in alten Schriften und Überlieferungen, z.B. der Maya – ich meine das Ende des Maya-Kalenders, der Veden – das Ende des Kali-Yugas – und auch der Astrologie – mit dem Ende des Fischezeitalters – befinden wir uns in einem Übergang aus einem dunklen in ein lichtvolles Zeitalter.

Den Zyklus der Zeiten beschreibt der Schweizer Philosoph Armin Risi in einem sehr aufschlussreichen Artikel. Darin zeigt er auf, dass seit mehreren Jahrtausenden die Menschheit in einer Zeit des Vergessens‚ des Verdrängens und des Projizierens lebt. Mittlerweile wird fast überall geglaubt, Korruption, Konflikte, Kriege, Krankheiten seien normal und unvermeidlich: «Dies alles hat es schon immer gegeben.» (hier den ganzen Artikel lesen)

Die heutige Zeit des Wandels bringt es aber mit sich, dass immer mehr Menschen «aufwachen» und beginnen, sich wieder an ihre «mythologische» Vergangenheit zu erinnern. Vieles, was aus moderner Sicht mythisch erscheint, hat einen historischen Kern — wie gewiss auch das «Paradies» unserer Bibel. Aus der Matriarchatsforschung wissen z.B. wir heute, dass vor der Zeit, die wir aus der uns bekannten Geschichtsschreibung kennen, die Menschen in friedlicher Koexistenz gelebt haben. Erst vor 5 bis 7 Jahrtausenden – je nach Region – begannen sich patriarchale Herrschaftsformen immer mehr durchzusetzen. Die Zeit ist gekommen, diese zu überwinden.

Wenn wir unsere heutige Zeit mit dem Zyklus von Raupe und Schmetterling vergleichen, befinden wir uns gerade mitten im Kokon. Die Zeit der aktiven Raupe – Fressen und Gefressen werden – ist vorbei. Im Innern des Kokons bilden sich neben den unzähligen Zellen der Raupe immer mehr Imagozellen des zukünftigen Schmetterlings. Die zahlenmässige Übermacht der Raupenzellen beseitigt zwar zunächst die neugebildeten Schmetterlingszellen, aber diese werden immer mehr und finden sich in grösseren Clustern zusammen. Man könnte auch sagen: sie gründen Gemeinschaften und halten zusammen!

Und wichtig ist, dem Schmetterling darf man nicht helfen. Der Schmetterling braucht den Widerstand, um sich aus der alten Hülle herauszuarbeiten.

«Eines Tages kollabiert das Immunsystem der Raupe und dann geht es sehr schnell, dann gibt es nur noch Schmetterlingszellen. Wenn die alte Form nicht verhärten würde, könnte der Innendruck des Schmetterlings den Kokon nicht sprengen. Und wichtig ist, dem Schmetterling darf man nicht helfen. Der Schmetterling braucht die Anstrengung und den Widerstand, um sich aus der alten Hülle herauszuarbeiten, um an diesem Widerstand die Kraft zu entwickeln, der er braucht, um fliegen zu können.«

Diese Geschichte der Metamorphose von Raupe und Schmetterling erzählte Mathias Forster sehr anschaulich beim Living Earth-Camp, und davon, wie gut das zu unserer augenblicklichen Situation passt. Vielleicht hilft uns dieses Bild, mit den Widerständen dieser Zeit konstruktiv umzugehen.

Lasst unsere Gedanken als Imagozellen in das morphogenetische Friedensfeld fliessen. Die Imagozellen des Friedens werden die Raupenzellen des Krieges überwinden. Gemeinsam erschaffen wir die grosse Friedenskraft für die neue Welt des Schmetterlings in einer lichtvollen Zeit!

 

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