Zeit als Währung
Ich repariere dein Fahrrad und erhalte dafür eine Stunde auf mein Konto, jemand erteilt mir eine Spanischlektion und erhält von mir wiederum eine Stunde. Mein Geld ist Zeit – je mehr ich mein Zeitkonto aufgefüllt habe, um so mehr kann ich mir leisten. Das ist der kleine Währungskreislauf von der Tauschwerkstadt Complino in Zürich. Dort kann man Kaffee trinken, Kuchen essen und gratis im Internet surfen. Es gibt Computerkurse für Anfänger, Filmabende, Kleidertausch und Tauschhöcks. Letztere sind dazu da, sich über seine Fähigkeiten auszutauschen: Wer kann was anbieten? Dazu gibt es zwar eine Plattform im Internet, aber der Zeittausch funktioniert nur selten anonym, wie Geschäftsführer Lucas Huber feststellt. Es sei deshalb wichtig für Complino, das soziale Leben innerhalb der Tauschwerkstadt zu fördern.
Seit Oktober hat das Complino sein eigenes Lokal im Zeughaus 5 in Zürich, heute zählt das Tauschsystem rund 50 Mitglieder. Der Verein wird von Sponsoren und Mitgliederbeiträgen unterstützt und von freiwilligen Mitarbeiter, etwa armutsbetroffenen Menschen oder Rentnern.
Complino ist eines von vielen Zeittauschsystemen die sich in vergangener Zeit entwickelt haben. Das wohl grösste weltweit ist jenes in Japan mit dem Namen Fureai Kippu, das etwa 3 Millionen Mitglieder zählt. Dort wird vor allem Pflegedienst getauscht, weil pflegebedürftige Verwandte oft in einem entfernten Stadtteil wohnen und sich die Angehörigen nicht selbst um die Person kümmern können. Ein anderes Beispiel ist der Talente-Tauschkreis Vorarlberg in Österreich, der bereits Talente im Gegenwert von über 100 000 Euro umgesetzt hat. Das Complino richtet sich vor allem auch an armutsbetroffene Menschen, erteilt ihnen gratis Computerkurse und bietet freien Internetzugang an, weswegen das Projekt 2009 mit dem Caritas-Zürich-Preis ausgezeichnet wurde.
Der Präsident Ruedi Winkler schreibt, es sei jedes Mal ein Erfolg für die Tauschidee, wenn sich jemand etwas leisten kann, wofür ihm das Geld vorher gefehlt hat, denn genau das will Complino: den Menschen die Möglichkeit geben, sich ein kleines bisschen unabhängiger zu machen vom Geld.
www.complino.ch
Seit Oktober hat das Complino sein eigenes Lokal im Zeughaus 5 in Zürich, heute zählt das Tauschsystem rund 50 Mitglieder. Der Verein wird von Sponsoren und Mitgliederbeiträgen unterstützt und von freiwilligen Mitarbeiter, etwa armutsbetroffenen Menschen oder Rentnern.
Complino ist eines von vielen Zeittauschsystemen die sich in vergangener Zeit entwickelt haben. Das wohl grösste weltweit ist jenes in Japan mit dem Namen Fureai Kippu, das etwa 3 Millionen Mitglieder zählt. Dort wird vor allem Pflegedienst getauscht, weil pflegebedürftige Verwandte oft in einem entfernten Stadtteil wohnen und sich die Angehörigen nicht selbst um die Person kümmern können. Ein anderes Beispiel ist der Talente-Tauschkreis Vorarlberg in Österreich, der bereits Talente im Gegenwert von über 100 000 Euro umgesetzt hat. Das Complino richtet sich vor allem auch an armutsbetroffene Menschen, erteilt ihnen gratis Computerkurse und bietet freien Internetzugang an, weswegen das Projekt 2009 mit dem Caritas-Zürich-Preis ausgezeichnet wurde.
Der Präsident Ruedi Winkler schreibt, es sei jedes Mal ein Erfolg für die Tauschidee, wenn sich jemand etwas leisten kann, wofür ihm das Geld vorher gefehlt hat, denn genau das will Complino: den Menschen die Möglichkeit geben, sich ein kleines bisschen unabhängiger zu machen vom Geld.
www.complino.ch
11. Juli 2011
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