«Zero CO2 geht nur mit viel weniger 2- und 4-Beinern»

Wir haben zum Thema Klima gefragt, und Leser und Leserinnen haben geantwortet. Wir haben einige Antworten ausgewählt – und bringen sie über mehrere Tage verteilt – teilweise auch gekürzt. Die Klimadebatte in Fahrt bringen / 12

Die Fragen lauteten:

  • Was ist für Sie die hauptsächliche Ursache für den Klimawandel?
  • Wie kann man die Klimadebatte wieder in Fahrt bringen?
  • Was wären aus Ihrer Sicht geeignete Massnahmen?

Bitte sagen bzw. schreiben Sie uns auch Ihre Meinung - gerne kurz und prägnant an: [email protected]

Hier können Sie alle Antworten lesen.

Ich schätze die Fortschritte der modernen Klimaforschung basierend auf physikalischen, chemischen und biologischen Erkenntnissen enorm, da ist in den letzten Jahrzehnten sehr viel erreicht worden. Auch bin ich wirklich dankbar, dass die Klimathemen zu einem breiten Massenthema geworden sind. In meiner Kindheit war ich mit der Meinung, welche heute «Mainstream» ist, noch ein völliger Aussenseiter. Heute fühlt sich dies so viel besser an.

Ich kann verstehen, dass Medien und Politik oft den Klimawandel auf eine einfache und verständliche Formel und klar messbare Indikatoren wie CO2 oder Erderwärmung reduzieren. Diese Darstellung ist sicher richtig, aber gerade die einfache Formel und die Reduktion auf CO2 wird der gesamten Themenvielfalt nicht gerecht. Sicherlich ist die Verbrennung fossiler Stoffe wie Öl, Kohle oder Gas in unglaublichen Mengen ein Kernproblem. Unsere gesamten Wirtschaftskreisläufe müssen eine Nachhaltigkeit erreichen und die Technologie wird sich zu einer Clean-Tec wandeln müssen, nur schon weil die Ressourcen endlich sind.

Meinem Eindruck nach fokussiert die Gesellschaft und Wissenschaft heute jedoch noch oft zu wenig auf die Bedeutung der gesamten ökologischen Kreisläufe. Gerade Pflanzen und insbesondere Bäume und Landschaften in natürlicher hoher Biodiversität mit ihrem natürlichen Wasserkreislauf sind für das ökologischen Gleichgewicht von grösster Bedeutung. (…) Doch für ein umfassendes Verständnis lohnt es sich, noch eine ganz andere Ebene der Betrachtung einzunehmen: Die Erde ist ein lebendiges Wesen wie wir Menschen. Sie hat auch einen Körper, eine Seele und einen Geist, reguliert ihre Kreisläufe und schafft damit eigentlich optimale Lebensgrundlagen für alle biologischen Lebewesen, welche in Symbiose mit ihr zusammenleben und von ihr abhängen. Dies scheint ein Grossteil der Erdbewohner vergessen zu haben. Mit unserem Lebensstil haben wir das ökologische Gleichgewicht verloren. Ein Grossteil der Menschheit achtet die Erde und die Natur viel zu wenig. Die Liste der schädlichen Einflüsse der modernen Zivilisation auf die Erde ist sehr lang, um nur einige zu nennen: Wir verursachen ein Artensterben in nie dagewesenem Ausmass, überziehen die Welt mit einer gigantischen Plastikverschmutzung, übernutzen vielerorts drastisch die natürlichen Grundwasservorkommen, überfischen total die Weltmeere, verseuchen die Böden mit Kunstdünger oder lassen sie versalzen und versiegeln viel Land mit Strassen und sonstigen Bauten, wir halten Milliarden von Tieren in völlig unwürdiger, ebenfalls klimaschädlicher und unökologischer Massentierhaltung, holzen grosse Urwaldflächen ab, etc. etc.

Martin Frischknecht, Gais


Angenommen, ich wäre ein weiser König und hätte die Macht und die Mittel, um die optimale Klima-Lösung einzuführen, ich glaube sie würde am Widerstand der Menschen scheitern oder bald wieder rückgängig gemacht. Eine Veränderung, die nicht von innen kommt kann nicht funktionieren, weil sie unserem Kern vom freien Willen widerspricht. Gleichzeitig ist unser Bewusstsein verkümmert, der Zugang blockiert.
Ayya Khema meinte: «Wir könnten und sollten alle Mystiker sein. Alles andere, was wir für so äusserst wichtig halten im Leben, würde sich daraus ergeben.»
Auch das können wir nicht von oben ausrollen. Doch jeder kann für sich selbst Mystiker werden und damit die anderen anstecken.
Peter Rüttimann


Das CO2 ist bestimmt nicht schuld. Es sind die Menschen, die sogenannten Wissenschaftler oder die Möchtegern-Philanthropen, die das behaupten. Ohne CO2, Limit unter 0.02%, wächst nichts mehr oder viel langsamer. Und zero CO2 geht nur mit viel weniger 2- und 4-Beinern. Und an diesem Ziel arbeiten sie wie wild.
Roman Böhringer

03. Juni 2023
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