ABB, Roche, Credit Suisse, Glencore, LafargeHolcim, Novartis, Nestlé

Die Probleme sind fern, die Verantwortlichen nah

Die Schweiz ist Sitz vieler multinationaler Unternehmen - von ABB und Roche, über Credit Suisse, Glencore und LafargeHolcim bis zu Novartis, Nestlé und UBS. Zahlreiche Entscheidungen fallen hier, die Folgen haben in allen Ecken der Welt. Sie betreffen Kaffeeplantagen in Südamerika, Staudämme in Asien oder Bergwerke in Afrika.

Entscheidungen schaffen Verantwortlichkeiten. Wer steht gerade, wenn Entscheidungen beitragen zu Zwangsarbeit, Zwangsumsiedlung oder Wasserverschmutzung durch Schwermetalle? Gewiss niemand aus den Chefetagen! Wenn Gewinne aus wirtschaftliche Aktivitäten in fernen Ländern zurück in die Schweiz fliessen, dann ist es auch an der hiesigen Bevölkerung und an künftigen Generationen solche Missstände zu verhindern.

Dazu gibt es zwei sich ergänzende Strategien. Einerseits der Weg übers Gesetz: Es muss Mittel bieten, um auch die Instanzen am Anfang einer Entscheidungskette zur Rechenschaft zu ziehen. Auf internationaler Ebene ist das Zukunftsmusik. Aber für Unternehmen mit Sitz in der Schweiz strebt genau dies die Konzernverantwortungsinitiative an, die kürzlich zustande gekommen ist. Andererseits der Ruf nach ethischem Wirtschaften: Führungskräfte müssen in ihren Entscheiden immer auch die Folgen für Mensch und Umwelt bedenken. Zahlreiche Organisationen der Zivilgesellschaft üben hier und heute Druck aus auf multinationale Unternehmen, damit dies in Zukunft selbstverständlich sei.

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Roby Tschopp ist Geschäftsführer von Actares. Die Organisation bündelt die Stimmkraft von Kleinaktionärinnen und -aktionären und setzt sich u.a. an den Generalversammlungen für Nachhaltigkeit ein. www.actares.ch