Auf zum Geschäft mit der Artenvielfalt

Finanzexperten beziffern mittlerweile den finanziellen Wert der Artenvielfalt. Damit hält das Thema Einzug in den klassischen Finanzmarkt. Unternehmen, die gezielt Wertschöpfung mit dem Schutz der Artenvielfalt verknüpfen, könnten künftig an der Börse punkten.

Das „oekom Portfolio Biodiversität" nennt 60 Unternehmen, die Aktivitäten zum Erhalt der Artenvielfalt vorweisen, die Bio-Lebensmittel und Textilien mit Öko-Labels als festen Bestandteil ihres Sortiments führen, Rohmaterialien aus umweltverträglicher Produktion beziehen, auf den Verkauf von Pelzen und Waren verzichten, die Bestandteile gefährdeter Arten nicht verwenden oder die natürliche Baustoffe mit dem anerkannten Zertifikat des Forest Stewardship Council-Standard (FSC) verkaufen.

16 bis 64 Billionen US-Dollar geschätzter Wert
„Wer das Thema vollkommen ignoriert, geht Risiken ein oder verpasst Chancen. Das kann sich negativ auf die langfristige Geschäftsentwicklung auswirken“, so Rolf Häßler von der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research. Der jährliche finanzielle Nutzen des gesamten Ökosystems der Welt wird auf 16 bis 64 Billionen US-Dollar geschätzt. Allein der Weltmarktwert für pharmazeutische Produkte, die aus der Nutzung natürlicher genetischer Ressourcen stammen, wird mit 75 bis 150 Milliarden US-Dollar pro Jahr beziffert. Die Bestäubung von Kulturpflanzen durch Bienen und Hummeln wird weltweit mit einem ökonomischen Wert von jährlich 29 bis 74 Milliarden US-Dollar veranschlagt, für den Nutzen der Feuchtgebiete steht die Zahl 70 Milliarden US-Dollar pro Jahr im Raum.

Mehr Informationen:

http://www.umweltdialog.de/umweltdialog/finanzen/2008-05-21_Finanzmarkt_erkennt_Wert_der_Artenvielfalt.php