Barzahlung in deutschen Bussen wird in Salamitaktik abgeschafft
Bezahlkarten zum Aufladen stehen für die Kunden oft nicht ausreichend zur Verfügung

In Deutschland wird die Barzahlung in Bussen ganz oder teilweise abgeschafft. So hat zum Beispiel die Freiburger Verkehrsgesellschaft VAG Elektrobusse in Betrieb genommen, für die man nur noch Fahrkarten am Automaten kaufen kann, die kein Bargeld akzeptieren. Zwar wird wie so oft eine mit Bargeld aufladbare Bezahlkarte versprochen aber nicht realisiert. In Hamburg waren diese Bezahlkarten ständig ausverkauft, und es gab dafür zu wenige Verkaufsstellen, schreibt Norbert Häring auf seinem Blog Geld und mehr. In Berlin schaffte der Senat im September 2023 ein zweites Mal die Barzahlung in Bussen ab - nach dem Wahlkampf. Die Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) kündigte aber später an, auch die Barzahlungsmöglichkeiten an Automaten beschränken zu wollen.

 

Deutschlands größter Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat beschlossen, künftig im gesamten Nahverkehr Papiertickets und Barzahlung abzuschaffen, sodass Kunden Smartphone-Apps nutzen müssen. Kundenfreundliche Ersatzlösungen für Menschen, die nicht digital bezahlen können oder wollen, gebe es nicht. In Anbetracht der Zeit, die es brauche, die Busse und Automaten herzustellen und zu beliefern, sei es schwer zu verstehen, warum bei gutem Willen regelmässig die Ersatzlösung für Barzahler zu spät fertig werden sollte. Bezahlkarten seien ja keine Raketenwissenschaft, so Norbert Häring. Anscheinend kommen aber keine Vorgaben in Sachen Bezahlmöglichkeiten vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.


Lesen Sie im Zeitpunkt auch:  Transaktionen am Schalter sind nicht rentabel  vom 13.10.2022