Damit wir nicht alle sauer werden!
Karl Vogel will eine Stiftung aufbauen, die über die Konsequenzen saurer Nahrung aufklärt
Es gibt klare Beweise für den wirtschaftlichen Nutzen der Prävention im Gesundheitswesen. Dies haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die OECD bereits 2013 in einer Studie festgestellt. Besonders wirksam ist offenbar die steuerliche Belastung von gesundheitsschädlichen Substanzen wie Tabak und Alkohol; weniger zielführend und manchmal unwirtschaftlich sind Werbekampagnen für eine gesunde Lebensweise.
Trotz der klaren Beweislage wird viel zu wenig für die Prävention gemacht. Das meiste Geld im Gesundheitswesen fliesst in die Heilung von Krankheiten und nicht in ihre Verhinderung. Dies will Karl Vogel aus Neuenegg ändern, und zwar vor allem im Hinblick auf die übersäuerte Nahrung. In den 1930er Jahren beschäftigte sich der deutsche Chemiker Karl W. Koch (1896 bis 1975) mit den Ursachen von Karies und entdeckte dabei die vielfältigen Risiken einer übersäuerten Nahrung. Um den Organismus bei erhöhter Aufnahme von saurer oder säurebildender Nahrung im chemischen Gleichgewicht zu halten, braucht er mehr basische Mineralstoffe und Spurenelemente. Fehlen sie in der Nahrung, werden die körpereigenen Depots geplündert, was den Knochenbau und die Abwehrkräfte schwächt.
Koch leitete aus seinen Entdeckungen eine basenreiche und säurenarme Ernährungsform ab, die er 1957 als «Anti-Acid-Method» bekannt machte. Seine Veröffentlichungen dazu erschienen allerdings erst postum 1984 als Buch mit dem Titel «Saure Nahrung macht krank».
Die Stiftung für Präventologie (die Lehre der Gesundheitsvorsorge), die Karl Vogel plant, soll u.a. über diese Zusammenhänge aufklären, sich für eine Deklaration des Säuregehaltes und ein Verkaufsverbot von Energy Drinks an Jugendliche unter 16 Jahren einsetzen. Noch fehlen allerdings die Mitstreiter und das Stiftungskapital.
Weitere Informationen: http://gesundermensch-krankermensch.ch
Fred W. Koch: Saure Nahrung macht krank. Hrsg.v. Klaus Hoffmann. 4 Flamingos, 1998. EUR 24.–
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