David Höner: Kochen ohne Grenzen

David Höner setzt mit seiner Hilfsorganisation «Cuisine sans frontières» auf gelebte Küchendiplomatie und entwickelt dabei weltweit Rezepte für den Frieden – von Tschernobyl bis zum Kongo.

David Höner (Foto: zvg)

Seine Grundidee: mit Essen und Trinken die Welt verändern, bei Tischgesprächen Konflikte lösen, beim Teilen von Brot und Suppe Frieden stiften. Er leistet «Entwicklungshilfe» nicht in einem Büro, sondern vor Ort, im Dschungel, auf dem Río Napo oder im kenianischen Hochland.

Seit vielen Jahren reist der Koch und Autor David Höner durch die Krisenregionen der Welt, um Menschen beim Kochen und Essen zusammenzubringen, und hat inzwischen zahlreiche Projekte ins Leben gerufen. So wurde er mit seiner Hilfsorganisation «Cuisine sans frontières» zu einem kulinarischen Grenzgänger, der Verbindungen schafft. Am besten in einem einfachem Wirtshaus. Denn hier findet das Leben statt: Man verliebt, man streitet und vor allem man versöhnt sich. David Höner erzählt in seinem Buch «Kochen ist Politik» von friedenstiftenden Erfahrung und seiner Mission, die Welt mit einer kleinen Idee etwas besser zu machen.

«Manchmal denke ich», sagt Höner, «das sind nur Tropfen auf den heißen Stein. Doch, wenn ich höre, dass landlose Indigene in einem Hotel Arbeit gefunden haben und im North West Rift Valley in Kenia die verfeindeten Pokot und Turkana auf unserem Fest tanzen, bestätigt sich, dass diese selbst gestellte Aufgabe Sinn mach.»    

David Höner (*1955) arbeitete nach seiner Kochausbildung fünfzehn Jahre als Koch, Küchenchef und Caterer. Journalistisch ist er seit 1990 für Radio, Fernsehen und Printmedien und als Autor von Hörspielen, Radiofeatures und Theaterstücken tätig. 2005 gründete er die Hilfsorganisation «Cuisine sans frontières» CSF.

 

David Höner: «Kochen ist Politik. Warum ich in den Dschungel gehen musste, um Rezepte für den Frieden zu finden». Westend Verlag, 2019. 256 S. 18.- EUR