Der Kriegszeichner

Der Krieg war schon früh eines seiner grossen Themen: eindringlich, verstörend, akribisch und ungemein aufwändig hat der Franzose Jacques Tardi (*1946) die Erlebnisse seines Grossvaters während des Ersten Weltkrieges in zahlreichen Comics verarbeitet und internationalen Ruhm erlangt.

Tardi Zeitpunkt
(Illustration: Jacques Tardi)

Wie kaum ein anderer wusste Tardi (nebst Goya) die Auswirkungen des Krieges derart ungeschönt zeichnerisch darzustellen. Gleichwohl driftet er, der dezidiert Linke, nirgendwo ins Pathetische ab, weder mit seinem Zeichenstift noch mit Worten. Im Gegenteil, Tardis lakonischer Stil verstärkt die Grauen des Krieges um ein Vielfaches. Das zeigt sich auch in jenem anderen Zyklus, dem «Stalag IIB», in dem sich Tardi mit den Erfahrungen seines Vaters im Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt. Ein weiterer Band aus dieser Serie wird im kommenden Frühjahr auf Deutsch erscheinen. Einige Originale aus dem Comic können aber bereits jetzt besichtigt werden – nämlich im Cartoonmuseum Basel, das eine Retrospektive von Jacques Tardi mit über 200 Originalzeichnungen zeigt.

«Le Monde de Tardi», bis 24.03.2019 im Cartoonmuseum Basel. www.cartoonmuseum.ch