Der Wettlauf der Globalisten gegen die Zeit

Ein Great Reset wird stattfinden, nur nicht so, wie es die Globalisten beabsichtigen. Vielleicht müssen sie sich mit der Grossen Entkopplung begnügen.

(Illustration: © shutterstock.com)

Die grüne Wirtschaft, die Deindustrialisierung, digitale Gesundheitspässe, digitale Zentralbankwährungen – all das sind Kernbestandteile des Plans der Globalisten für den Great Reset. Das WEF hat mit Hilfe von Klaus Schwab und seinen Gefolgsleuten ein Bild der von ihnen vorgeschlagenen Zukunft gezeichnet: «Du wirst nichts besitzen, aber du wirst glücklich sein.»

Das Haupthindernis für diese grosse Vision ist, dass – wenig überraschend – nur wenige Länder mitmachen wollen. Die Globalisten wissen, dass ihr Spiel zu Ende geht, und mit dem Great Reset wollen sie sicherstellen, dass dieselbe Finanzkabale, die die Welt in ihren derzeitigen jämmerlichen Zustand gebracht hat, auch in der nächsten Weltordnung alles beherrschen wird.

Die prominentesten Gegner dieses heimtückischen Plans sind natürlich Russland und China. Im Gegensatz zu ihren westlichen Partnern haben beide starke Staatsoberhäupter, die von der Bevölkerung unterstützt werden, eine robuste Wirtschaft und optimistische Wachstumsaussichten für die Zukunft. Keiner von beiden hat die Absicht, sein Land zu opfern, damit die westlichen Eliten ihre Kontrolle über das globale Wirtschaftssystem behalten und schwächeren Nationen ihren selbstsüchtigen Willen aufzwingen können.

Das ist der Grund, warum beide Länder zerstört werden müssen, zumindest wirtschaftlich, bevor der Welt der Great Reset aufgezwungen werden kann. Die Zeit ist jedoch nicht auf der Seite der Globalisten. Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass sie sich dessen bewusst sind und ihren Zeitplan beschleunigen.

Der Great Reset und seine erklärten Ziele sind seit mehreren Jahren in Planung, aber sie hinken dem Fahrplan ernsthaft hinterher. Die Wahl von Trump 2016 war nicht vorgesehen. Er war für Washington der ultimative Schwarze Schwan. Als Aussenseiter ohne Rückhalt einer politischen Partei und mit scheinbar allen Mainstream-Medien gegen ihn, wurde sein Sieg als nahezu unmöglich angesehen. Dennoch gewann er, und es schien, dass er die gesamten vier Jahre seiner Präsidentschaft damit verbrachte, gegen die Globalisten zu kämpfen, sowohl international als auch innerhalb Amerikas.

Washington fühlte sich betrogen, denn Trump war nicht nur ein «Aussenseiter», sondern auch ein Störenfried. Was immer man über den polarisierenden Trump denken mag, war er unbestreitbar ein «America First»-Nationalist, er war gegen die NATO und ein lautstarker Anti-Globalist. Unter Trump würde es keinen Great Reset geben, er war ein Hindernis für die Agenda und musste beseitigt werden, was 2020 in einer eindeutig gefälschten Wahl auch geschah. Sollte Trump 2024 erneut kandidieren, und alles deutet darauf hin, würde er eine ehrliche Wahl wahrscheinlich mit einem Erdrutschsieg gewinnen.

Die Rückkehr von Trump wäre ein weiteres grosses Hindernis für die Agenda der Globalisten. Man darf erwarten, dass alles unternommen wird, um eine weitere Trump-Präsidentschaft zu verhindern. Angesichts der empörten Bevölkerung und einer genaueren Kontrolle der Wahl beim nächsten Mal werden sie möglicherweise zu anderen Massnahmen greifen müssen, um eine Rückkehr Trumps zu verhindern.

Sollte Trump 2024 erneut ins Weisse Haus einziehen, wird erwartet, dass der notorisch rachsüchtige Trump diejenigen zur Rechenschaft ziehen wird, die ihn seiner Meinung nach seiner rechtmässigen Wahl beraubt haben. In Washington liegen die Nerven blank und man weiss, dass die Uhr tickt.

Trump hat die Agenda um vier Jahre zurückgeworfen. Sie spielen nun gegen die Uhr, um die verlorene Zeit aufzuholen. Alles deutet auf wachsende Verzweiflung. Die jüngsten Einladungen an Schweden und Finnland, der NATO im Schnellverfahren beizutreten, sind eine weitere Provokation für Russland. Putin will den Ukraine-Konflikt zu seinen eigenen Bedingungen beenden und nicht in einem jahrelangen Sumpf versinken. Aber genau das will die NATO.

Indem die NATO Schweden und Finnland umwirbt, bereitet sie den Boden für jahrelange Konflikte und Spannungen. Putin versteht das nur zu gut. Sie stolpern von einer schlechten Idee zur nächsten und das in erstaunlicher Eile. Es macht den Anschein, als würden sie sich die Dinge ad hoc zusammenreimen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.

Die Aussicht auf Trump 2.0 ist nicht das einzige zeitkritische Thema, mit dem die Globalisten konfrontiert sind. Die Weltwirtschaft steht am Rande der Implosion. Sri Lanka ist kürzlich mit seinen internationalen Schulden in die Zahlungsunfähigkeit geraten. Dies wird sofort ein Loch von mindestens 500 Milliarden Dollar in die Weltwirtschaft reissen.

Alarmierenderweise befinden sich nach Angaben der Weltbank mehr als 70 weitere Länder in einer ähnlich gefährlichen wirtschaftlichen Lage. Die meisten von ihnen können ihre Schulden nicht zurückzahlen, und die IWF-Lösung der Strukturanpassung (Austerität), der Privatisierungen und der Kürzungen staatlicher Dienstleistungen würde diese Länder für Generationen zu Entbehrungen und sozialen Unruhen verdammen.

Oder sie könnten die Schulden ganz und gar ablehnen und das westliche Bankenmodell aufgeben. Sowohl China als auch Russland haben Alternativen zu SWIFT und heissen Länder willkommen, die der neoliberalen Finanzplantage entkommen wollen. Beide bieten Nichteinmischung, Investitionen für die Entwicklung und Respekt für die Souveränität der Länder. Alles Dinge, die jedes Land zu schätzen weiss, die aber unter westlicher Vorherrschaft nicht zu erreichen sind. Schon bald werden die Länder des Globalen Südens entscheiden, mit wem sie ihre Zukunft gestalten wollen.

Ein neuer Vorschlag, der der WHO am 22. Mai vorgelegt wurde, verlangte im Wesentlichen, dass alle Nationen im Falle einer weiteren Pandemie ihre Souveränität an die WHO abtreten. Dass [die Globalisten] überhaupt glauben, die WHO geniesse nach Covid ein solches Mass an Vertrauen, ist eine Illusion. Diese durchsichtige Machtübernahme ist leicht als das zu erkennen, was sie ist (und wurde konsequenterweise von der Generalversammlung der WHO abgelehnt, Anmerk. des Übersetzers).

Covid hat es nicht geschafft, den Great Reset einzuleiten, aber er hat eine Welle der Zerstörung in der Weltwirtschaft ausgelöst, deren Behebung Generationen dauern kann. Viele Fragen über das kriminelle Missmanagement von Covid bleiben unbeantwortet. Es gibt nur wenige Nationen, die keinen tiefen Groll gegen die notorisch korrupte und unfähige WHO und ihren genozidalen Sugar Daddy Bill Gates hegen. Die schiere Dreistigkeit des Vorschlags stinkt nach Verzweiflung.

Es wird zu einem Great Reset kommen, nur nicht in der von den Globalisten beabsichtigten Form. Stattdessen werden sie sich wohl mit der Grossen Entkopplung zufrieden geben müssen. Da der westliche Einfluss weiterhin rasant schwindet, wird der Trend zwangsläufig zunehmen, dass sich Länder in den Orbit von China und Russland begeben. Die Neue Weltordnung, die sie seit Generationen herbeisehnen, wird sich wahrscheinlich auf Westeuropa und Nordamerika beschränken, also auf etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung.

Die Auswirkungen der katastrophalen Ukraine-Provokation und der gescheiterten Sanktionen werden bald nicht mehr zu übersehen sein. Lebensmittel- und Energieknappheit zusammen mit einer unkontrollierbaren Inflation werden dafür sorgen, dass selbst diese kleinere Neue Weltordnung schwer zu kontrollieren ist.

Der Kaiser hat keine Kleider, wie alle jetzt sehen können. Ihr Spiel ist alt, erschöpft und vorhersehbar, und sie haben keine neuen Ideen. Die Globalisten müssen sich wohl keine Sorgen über eine Rückkehr von Trump im Jahr 2024 machen. Wahrscheinlicher ist, dass ihre Zeit bis dahin abgelaufen ist.
Es könnte jeden Tag passieren.

____________
Dr. Eamon McKinney ist ein führender Sinologe mit mehr als 40 Jahren Erfahrung im Auslandsgeschäft mit China. Er ist Geschäftsführer und Gründer (1985) von CBNGLOBAL, ein Unternehmen, das hat mehr als 300 grosse Projekte in China und im Ausland geleitet hat. Er lebt in Qingdao, China.

Der Artikel erschien erstmals am 25. Mai 2022 auf der empfehlenswerten Plattform der Strategic Culture Foundation (strategic-culture.org). Mit freundlicher Genehmigung des Verlags. (Übersetzung/Bearbeitung: deepl.com/CP)