Die Digitalisierung des Irrsinns
Fünf Milliarden Euro will die deutsche Regierung in die Digitalisierung des Unterrichts investieren. Dies haben die für Bildung zuständigen Minister der Länder anfangs Juni im Rahmen eines «Schulpakt Digitial» beschlossen. Das viele Geld darf allerdings nur für Hardware ausgegeben werden und reicht längst nicht für einen Rechner pro Schulkind. Selbst wenn sich fünf Kinder einen Rechner teilen, decken die fünf Milliarden Euro bloss 18 Prozent der entstehenden Kosten. Unter dem Digitalpakt werden die Schulen also erhebliche Mittel aus den laufenden Budgets abzweigen müssen.
Was die Wirtschaft freut, finden aber auch aufgeschlossene Bildungsexperten teuer und gefährlich. Ralf Lankau, Professor für Mediengestaltung und Medientheorie an der Hochschule Offenburg hat zusammen mit anderen Wissenschaftlern einen offenen Brief an die Kultusminister geschrieben und eine Petition gestartet mit dem Titel «Schulpakt Digital ist ein Irrweg der Bildungspolitik - denn Digitaltechnik an Schulen schadet mehr, als sie nützt». Die Petition wird vom «Bündnis für humane Bildung» getragen.
Gemäss Stefan Lanka zeigt eine ganze Reihe von Studien der OECD und anderer namhafter Institutionen, dass die Digitalisierung des Unterrichts mehr schadet als nützt, von der Mathematik bis zum Vokabellernen.
Es sei nicht «Aufgabe von öffentlichen bzw. staatlichen Bildungseinrichtungen, Kinder und Jugendliche den Gebrauch von Geräten der Unterhaltungselektronik beizubringen - das können sie schon - oder den medialen Konsum zu fördern. Sie nutzen digitale Endgeräte bereits mehrere Stunden täglich - und gewöhnen sich an die Fremdbestimmung durch Algorithmen, Apps und Avatare.»
Mehr dazu: https://www.heise.de/tp/features/Technologie-in-unseren-Schulen-schadet-mehr-als-sie-nuetzt-3766725.html
„Eine Kindheit ohne Computer ist der beste Start ins digitale Zeitalter“, lautet die zentrale These von Ingo Leipner und Gerald Lembke in ihrem Buch „Die Lüge der digitalen Bildung“. Sie fordern, den Medienzugang für jüngere Kinder drastisch einzuschränken.
http://www.forum-csr.net/default.asp?News=10403
Was die Wirtschaft freut, finden aber auch aufgeschlossene Bildungsexperten teuer und gefährlich. Ralf Lankau, Professor für Mediengestaltung und Medientheorie an der Hochschule Offenburg hat zusammen mit anderen Wissenschaftlern einen offenen Brief an die Kultusminister geschrieben und eine Petition gestartet mit dem Titel «Schulpakt Digital ist ein Irrweg der Bildungspolitik - denn Digitaltechnik an Schulen schadet mehr, als sie nützt». Die Petition wird vom «Bündnis für humane Bildung» getragen.
Gemäss Stefan Lanka zeigt eine ganze Reihe von Studien der OECD und anderer namhafter Institutionen, dass die Digitalisierung des Unterrichts mehr schadet als nützt, von der Mathematik bis zum Vokabellernen.
Es sei nicht «Aufgabe von öffentlichen bzw. staatlichen Bildungseinrichtungen, Kinder und Jugendliche den Gebrauch von Geräten der Unterhaltungselektronik beizubringen - das können sie schon - oder den medialen Konsum zu fördern. Sie nutzen digitale Endgeräte bereits mehrere Stunden täglich - und gewöhnen sich an die Fremdbestimmung durch Algorithmen, Apps und Avatare.»
Mehr dazu: https://www.heise.de/tp/features/Technologie-in-unseren-Schulen-schadet-mehr-als-sie-nuetzt-3766725.html
„Eine Kindheit ohne Computer ist der beste Start ins digitale Zeitalter“, lautet die zentrale These von Ingo Leipner und Gerald Lembke in ihrem Buch „Die Lüge der digitalen Bildung“. Sie fordern, den Medienzugang für jüngere Kinder drastisch einzuschränken.
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11. Juli 2017
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Christoph Pfluger
Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".
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