Die grösste Strahlenbelastung geht vom eigenen Mobiltelefon aus
Aber eine Marktüberwachung der Geräte lehnt der National- und der Bundesrat ab

Die Schweiz sträubt sich seit Jahren gegen eine Kontrolle der Gerätestrahlung von Mobiltelefonen und wird dies auch weiter tun, berichtet Pascal Sigg auf Infosperber. Ein Vorstoss von Marionna Schlatter im Nationalrat wurde abgelehnt. Die Grünen-Politikerin forderte eine Marktüberwachung der Geräte in der Schweiz: «Ohne staatliche Aufsicht untergraben wir das Vertrauen der Bevölkerung in den Produkteschutz und lassen sie mit den Gesundheitsrisiken allein. Die grösste Strahlenbelastung geht vom eigenen Mobiltelefon aus.» Der Bundesrat reagierte folgendermassen: «Der Bundesrat anerkennt, dass es wegen einer Vollzugslücke keine Marktüberwachung von Produkten hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Auswirkungen durch NIS (nicht-ionisierende Strahlung) gibt. Allerdings braucht es für die Erfüllung dieser Aufgaben genügend finanzielle und personelle Ressourcen. Aus Kosten-/Nutzenüberlegungen und aufgrund der Bundesfinanzlage können die notwendigen Ressourcen momentan nicht bereitgestellt werden. Es soll daher aktuell auf eine Marktüberwachung verzichtet werden.»

Marc Arazi, Präsident der französischen NGO «Phonegate Alert», sagte dazu: «Die Schweiz streicht mit der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen hunderte Millionen ein, aber weigert sich, auch nur einen Rappen auszugeben, um ihre Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Lieber verdrängen wir die Risiken, statt sie zu messen.» Frankreich misst als einziges EU-Land – und verzeichnet immer mehr Hirntumorfälle bei  jungen Erwachsenen.


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