Es ist genug für alle da!
Der Weltacker in Nuglar: ein Augenöffner für alle, die wissen möchten, woher ihr Essen kommt
2000 m2 Ackerland steht für jeden von uns sieben Milliarden Erdenbürgern zur Verfügung. Diese Fläche hat sich in den letzten fünfzig Jahren halbiert und sie wird laufend kleiner, weil wir mehr werden. Zudem gehen wegen der Erosion die Ackerflächen und aufgrund von Verdichtung und Umweltgiften die Erträge zurück.
Auf dem, was bleibt, muss alles wachsen, was wir brauchen: Getreide, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Öl, Zucker, aber auch Futter für die Tiere, die nicht auf Weiden grasen und deren Fleisch, Milch und Eier wir verzehren. Darauf wird auch Baumwolle angepflanzt, Tabak, nachwachsende Rohstoffe für die Industrie und nicht zuletzt alle Pflanzen, die zu Bio-Diesel oder Bio-Gas verarbeitet werden.
Die Ansprüche an das knappe Ackerland steigen und die Frage, was kultiviert wird und für wen, wird dringender. Rein theoretisch wächst auf den 2000 m2 mehr als genug für einen Menschen. Entscheidend sind seine Konsumgewohnheiten. Je mehr Fleisch er isst, desto mehr Futterpflanzen müssen angebaut werden – eine sehr ineffiziente Nutzung. Zwei Schweine allein fressen die 2000 m2 leer. Je mehr Bio-Diesel wir verbrennen, desto weniger gibt es zu essen. Würde man die 2000 m2 mit Raps für Biodiesel bepflanzen, käme man bei durchschnittlichem Verbrauch gerade mal 3400 km weit. In Dürregebieten gibt es Menschen, die fast so weit gehen, um Wasser zu holen (knapp 10 km/Tag). In Deutschland wird bereits ein Fünftel der Ackerfläche mit Energiepflanzen bebaut. Die 2000 m2 liefern nicht nur Energie, sie brauchen auch welche, je nach Kultivierungsmethode. Am meisten Energie fliesst in die Produktion von mineralischem Dünger und – in geringerem Ausmass – von Pestiziden. Dies könnte durch die Umstellung auf biologische Anbaumethoden verhindert werden.
Um diese Zusammenhänge auf 2000 m2 sichtbar zu machen, wurde 2013 in Berlin von Save our Seeds und der Zukunftsstiftung Landwirtschaft das Projekt «Weltacker» entwickelt. In diesem Jahr setzen die «Nuglar Gärten», ein gemeinschaftliches Landwirtschafts- und Gartenprojekt des Urban Agriculture Netzes Basel das Konzept um. Der innovative Garten veranschaulicht nicht nur die weltweite Verwendung der Ackerflächen, er zeigt im Rahmen eines «Flächenbuffets» auch den Bedarf von typischen Mahlzeiten. Daneben gibt es eine Reihe von Aktivitäten: «AckerDienstage» zum Mitmachen, «AckerMahlzeiten» zum Mitkochen, eine «Ackerschule» und natürlich «Ackerfeste». 14 Leute sind mit Bau und Pflege der Anlagen beschäftigt, die Beete wurden von den beiden Wollschweinen Betty und Balduin vorbereitet. «Es spriesst auf dem Acker und auch in den Herzen von allen Beteiligten», sagt der Projektleiter Bastiaan Frich. Am 6. Mai wird der Weltacker mit einem grossen Fest eröffnet, zu der auch die Zeitpunkt-Leserschaft herzlich eingeladen ist.
2000m2 Weltacker, Neumatt, 4412 Nuglar
(Bus 73 ab Liestal),
www.urbanagriculturebasel.ch
www.2000m2.ch.
Termine: AckerFest: 6. Mai Eröffnung mit Live Musik und Feldküche, AckerWoche: 3.– 10. Juni, AckerFest: 1. Juli Sommerfest, AckerWoche: 1. – 8. Juli
Zwei Schweine fressen alles weg: Je mehr Fleisch wir essen, desto weniger haben wir insgesamt zu essen.
Auf dem, was bleibt, muss alles wachsen, was wir brauchen: Getreide, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Öl, Zucker, aber auch Futter für die Tiere, die nicht auf Weiden grasen und deren Fleisch, Milch und Eier wir verzehren. Darauf wird auch Baumwolle angepflanzt, Tabak, nachwachsende Rohstoffe für die Industrie und nicht zuletzt alle Pflanzen, die zu Bio-Diesel oder Bio-Gas verarbeitet werden.
Die Ansprüche an das knappe Ackerland steigen und die Frage, was kultiviert wird und für wen, wird dringender. Rein theoretisch wächst auf den 2000 m2 mehr als genug für einen Menschen. Entscheidend sind seine Konsumgewohnheiten. Je mehr Fleisch er isst, desto mehr Futterpflanzen müssen angebaut werden – eine sehr ineffiziente Nutzung. Zwei Schweine allein fressen die 2000 m2 leer. Je mehr Bio-Diesel wir verbrennen, desto weniger gibt es zu essen. Würde man die 2000 m2 mit Raps für Biodiesel bepflanzen, käme man bei durchschnittlichem Verbrauch gerade mal 3400 km weit. In Dürregebieten gibt es Menschen, die fast so weit gehen, um Wasser zu holen (knapp 10 km/Tag). In Deutschland wird bereits ein Fünftel der Ackerfläche mit Energiepflanzen bebaut. Die 2000 m2 liefern nicht nur Energie, sie brauchen auch welche, je nach Kultivierungsmethode. Am meisten Energie fliesst in die Produktion von mineralischem Dünger und – in geringerem Ausmass – von Pestiziden. Dies könnte durch die Umstellung auf biologische Anbaumethoden verhindert werden.
Um diese Zusammenhänge auf 2000 m2 sichtbar zu machen, wurde 2013 in Berlin von Save our Seeds und der Zukunftsstiftung Landwirtschaft das Projekt «Weltacker» entwickelt. In diesem Jahr setzen die «Nuglar Gärten», ein gemeinschaftliches Landwirtschafts- und Gartenprojekt des Urban Agriculture Netzes Basel das Konzept um. Der innovative Garten veranschaulicht nicht nur die weltweite Verwendung der Ackerflächen, er zeigt im Rahmen eines «Flächenbuffets» auch den Bedarf von typischen Mahlzeiten. Daneben gibt es eine Reihe von Aktivitäten: «AckerDienstage» zum Mitmachen, «AckerMahlzeiten» zum Mitkochen, eine «Ackerschule» und natürlich «Ackerfeste». 14 Leute sind mit Bau und Pflege der Anlagen beschäftigt, die Beete wurden von den beiden Wollschweinen Betty und Balduin vorbereitet. «Es spriesst auf dem Acker und auch in den Herzen von allen Beteiligten», sagt der Projektleiter Bastiaan Frich. Am 6. Mai wird der Weltacker mit einem grossen Fest eröffnet, zu der auch die Zeitpunkt-Leserschaft herzlich eingeladen ist.
2000m2 Weltacker, Neumatt, 4412 Nuglar
(Bus 73 ab Liestal),
www.urbanagriculturebasel.ch
www.2000m2.ch.
Termine: AckerFest: 6. Mai Eröffnung mit Live Musik und Feldküche, AckerWoche: 3.– 10. Juni, AckerFest: 1. Juli Sommerfest, AckerWoche: 1. – 8. Juli
Zwei Schweine fressen alles weg: Je mehr Fleisch wir essen, desto weniger haben wir insgesamt zu essen.
01. Mai 2017
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Christoph Pfluger
Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".
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