Gefährlichkeit der Agrogifte seit langem bekannt

Nach dem Massenbienensterben in Baden-Württemberg und Passau in Bayern hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Nahrungssicherheit die Zulassung von insgesamt acht Pflanzenschutzmitteln von Bayer und anderen Chemiefirmen mit sofortiger Wirkung suspendiert.

29 von 30 untersuchten Bienen wurden von Clothianidin aus Pflanzenschutzmitteln getötet. Auch wilde Bienen und andere Insekten leiden unter einer signifakanten Dezimierung ihrer Bestände. Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund und die Coordination gegen Bayer-Gefahren forderten nach dem Bekanntwerden des Ereignisses ein Verbot der Pestizide Poncho (Wirkstoff Clothianidin) und Gaucho (Wirkstoff Imidacloprid), um ein weiteres Bienensterben zu verhindern.

„Seit zehn Jahren weisen wir auf die Risiken von Neonizotinoiden, Imidacloprid und Clothianidin hin“, sagt Philipp Mimkes, Mediensprecher der Coordination gegen Bayer-Gefahren. „Bayer hat im vergangenen Jahr mit Imidacloprid und Clothianidin fast 800 Millionen Euro umgesetzt. Hierin ist auch der Grund zu sehen, weswegen sich das Unternehmen trotz der gravierenden Umweltschäden mit Zähnen und Klauen gegen Anwendungsverbote wehrt“, so Mimkes weiter, „in Frankreich wurden Poncho und Gaucho wegen erwiesener Bienengefährlichkeit verboten."