Aus der Deckung ist die Freiheit nicht zu gewinnen

Der Umgang mit den Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen oder die Massnahmen kritisieren, ist kollektives Mobbing. Aber Mobbing lässt sich nicht aus der Anonymität überwinden. Man muss Gesicht zeigen.

(Foto: Adrian Rosco / unsplash.com)

Wir erhalten in der Redaktion der Corona-Transition viele anonyme Hinweise auf Ereignisse und Umstände, die wir doch bitte publizieren sollen. Wir veröffentlichen nur ohne Namensnennung, wenn die Quelle uns namentlich bekannt und überprüfbar ist.

Es ist verständlich, dass man in Deckung bleiben will, wenn immer mehr Hilfspolizisten und Blockwarte das Leben unsicher machen und wenn schon die blosse Meinungsäusserung zur Entlassung führen kann. Aber aus der Deckung kann man nur stören, aber keine Auseinandersetzung gewinnen.

Gesicht zu zeigen ist das Merkmal der Sieger. Sie stellen sich dem Gegner. Das allein entscheidet oft eine Auseinandersetzung, vor allem wenn der «Gegner» seine Macht nur ausspielt, um seine eigene Schwäche zu verstecken.

Gut die Hälfte der Schweizer Bevölkerung dürfte die Massnahmen mittlerweile ablehnen. Aber nur ein kleiner Teil steht auch dazu. Die meisten spielen mit, machen die Faust im Sack und hoffen, dass der Albtraum bald aufhöre. Aber das hofften wir schon vor einem Jahr. Wenn die überwiegende Mehrheit einmal digitalisiert ist, werden weitere Kontrollschritte unternommen. Man gewinnt die Freiheit nicht, indem man sie aufgibt.

Fünf bis zehn Prozent einer Gruppe oder einer Bevölkerung reichen aus, um eine Meinung zu ändern, sagt die Forschung. Bedingung ist, dass ihre Haltung sichtbar ist. Gedanken allein reichen nicht, wenn sie nicht früher oder später zu Worten und zu Taten führen.

Wie erreichen wir diese fünf bis zehn Prozent? Indem die Wenigen, die jetzt nah daran stehen, offen zu ihrer Haltung zu stehen, dies auch tatsächlich tun. Denn Mut zur Wahrheit ist ansteckend, wie ein berühmtes Experiment des Psychologen Solomon Asch vor rund 70 Jahren zeigt.

Die drei Linien aus Solomon Aschs Konformitätsexperiment (Bild: Simply Psychology)

Asch zeigte Gruppen von jeweils zehn Versuchspersonen drei unterschiedlich lange Striche und wollte von ihnen wissen, welcher der längste ist. Neun der Versuchspersonen – Mitarbeiter seines Instituts – gaben absichtlich eine falsche Antwort.

Über 80 Prozent der echten Versuchspersonen schlossen sich der falschen Mehrheitsmeinung an. Wenn aber nur einer aus der Gruppe die richtige Antwort gab, war das Verhältnis umgekehrt. Plötzlich wählten fast alle richtigen Versuchspersonen die richtige Antwort.

Ein Einzelner kann also viel bewirken, wenn er zu seiner Meinung steht. Darum wird auch so viel Aufwand betrieben, die öffentliche Meinung zu kontrollieren. Und deshalb werden Abweichler einzeln behandelt. Man soll nicht merken, wie verbreitet die kritischen Meinungen eigentlich sind.

Ich weiss nicht, ob ein solcher Text genügend Menschen erreicht, um den erforderlichen fünf bis zehn Prozent näher zu kommen. Aber vielleicht kommt der Eine oder die Andere tatsächlich zum Schluss, dass die Zeit gekommen ist, ein Risiko einzugehen und Farbe zu bekennen.

Zu seiner Meinung zu stehen, heisst noch lange nicht, dass man andere überzeugen muss, ganz und gar nicht. Haltung zu zeigen, bedeutet auch, die Meinung anderer zu akzeptieren. Oft ist es ja so, dass das, was man bekämpft, umso hartnäckiger bestehen bleibt, während Probleme, die man annimmt, eine Tendenz haben, zu verschwinden.

Gerade im Hinblick auf die Abstimmung von Ende November zu den Änderungen des Covid-19-Gesetzes, ist es wichtig, Gesicht zu zeigen. Wenn genügend Menschen Flagge zeigen, wird die sogenannte Öffentlichkeit erkennen, dass wir weder Schwurbler noch Aluhüte sind, wie die subventionierten Mainstream-Medien glauben machen wollen.

Wenn wir aber in Deckung bleiben, werden wir nur stören, aber nicht gewinnen können.