Das «Biodatenbankgeheimnis» der Basler Appell bringt ein neues Problem aufs Tapet

Unter einer Biobank versteht man die Sammlung von Proben menschlicher Körpersubstanzen. Gemeinsam oder getrennt davon werden weitere Informationen über die betreffenden Personen aufbewahrt. Das Besondere an einer Biobank ist, dass diese Daten zusammengeführt werden können und man damit weit reichende Aussagen über eine Person treffen kann. Biobanken werden von der biomedizinischen Forschung genutzt. Man verspricht sich neue Erkenntnisse über Krankheiten oder deren Ursachen.

Unabhängig von den Proben, die man für die Forschung spendet, fallen täglich allein in der Schweiz mehrere tausend Gewebe- oder Blutproben an, ob zur Diagnostik bei Operationen, für Gentests oder im Rahmen klinischer Studien. Aber: Proben, die uns beim Arzt oder im Spital entnommen wurden, werden nach der Untersuchung nicht automatisch entsorgt oder vernichtet. Oft werden sie zu wissenschaftlichen und kommerziellen Zwecken weiter verwendet.

So sind weltweit Biobanken entstanden, die für Pharmafirmen oder die Wissenschaft wertvolle Ressourcen sind. Je mehr Informationen in Biobanken gespeichert sind, desto umfassender und auch präziser sind die Krankheits- aber auch Personenprofile, die sich daraus ergeben. Es ist unklar, wie viele Biobanken weltweit existieren. Es gibt bereits Länder, in denen die Daten der gesamten Bevölkerung erfasst werden sollen.

Die neue Broschüre des Basler Appells zum Thema Biobanken soll aufzeigen, wo die Probleme im Umgang mit Biobanken liegen. Sie soll ausserdem dazu aufrufen, mit persönlichen Daten so vorsichtig umzugehen wie mit wertvollem Besitz.

Unter dem Titel «Biobanken – Datenberge für die Forschung» lädt der Basler Appell auf den 1. November zu einer Informationsveranstaltung in Basel ein. Der Jurist Beat Rudin von der Stiftung für Datenschutz und Informationssicherheit und der Wissenschaftshistoriker Skúli Sigurdsson referieren, anschliessend Diskussion unter der Leitung des Wissenschaftsjournalisten Marcel Hänggi.

Biobanken – Datenberge für die Forschung. 1. November 2007, 19.30 Uhr, Unternehmen Mitte, Gerbergasse 30, Basel. Apéro ab 19.00 Uhr.
 

Die Broschüre kann heruntergeladen oder gratis bestellt werden beim
Basler Appell gegen Gentechnologie, Postfach 205, 4013 Basel, Tel 061 69201 01, Fax 061 69320 11.
[email protected]
www.baslerappell.ch
26. Oktober 2007
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