Das linke Rote Kreuz

Medico International Schweiz wurde vor 76 Jahren unter dem Namen «Centrale Sanitaire Suisse» gegründet und unterstützte im spanischen Bürgerkrieg die Republikaner mit medizinischen Hilfeleistungen. «Die CSS ist keine neutrale Organisation», schrieb der Arzt Hans von Fischer, einer der Gründer, «denn es gibt keine Neutralität zwischen Rückschritt und Fortschritt.» Im Zweiten Weltkrieg folgten Einsätze für Partisanen in Italien und in Ex-Jugoslawien, u.a. mit Paul Parin, der darüber das Buch «Es ist Krieg und wir gehen hin» schrieb und als Psychoanalytiker berühmt wurde. Diese Einsätze erfolgten im Widerspruch zur offiziellen Politik der Schweiz.

Heute ist die CSS, die 2002 den Namen der deutschen Partnerorganisation Medico International übernahm, nicht mehr in Gebieten tätig, in denen offene Kriege wüten, sondern unterschwellige Auseinandersetzungen: in Nicaragua, Guatemala, El Salvador, Palästina und im südlichen Mexiko. Die Einsätze begannen mit der medizinischen Unterstützung der Guerilla, heute sind die vernachlässigte Landbevölkerung und vor allem Frauen Nutzniesser der Arbeit von Medico International. Das politische Engagement ist geblieben. «Medizin soll dazu dienen, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken», sagt die Ärztin Maja Hess, Präsidentin von Medico International. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Organisation von nichtausgebildeten, aber erfahrenen Hebammen in El Salvador. Ihnen geht es längst nicht mehr nur um sichere Geburten, sondern um Frauenthemen und politische Emanzipation – für arme Bäuerinnen sei das revolutionär.
Medico International Schweiz beschäftigt drei hauptamtliche MitarbeiterInnen, ein gutes Dutzend Ehrenamtliche in der Koordination der Projekte, von denen Hunderte von Menschen vor Ort profitieren.     


Kontakt: medico international schweiz, Quellenstr. 25, 8031 Zürich, Tel. 044 273 15 55, Spendenkonto: PC-Konto 80-7869-1.
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