Das muss weltweit Schule machen

Ein neues Buch über argentinische Betriebe, die nach dem Bankrott von den Arbeitern besetzt und erfolgreich weitergeführt werden

Im Buch, im Original herausgegeben von einem Verlagskollektiv aus Buenos Aires, gibt es die Geschichten von zehn «Instandbesetzungen», die in Argentinien «recuperación» heißen: Wiederinbetriebnahme, aber auch Genesung. Von Aneignung ist meist gar nicht die Rede – die Betriebe gehören sowieso dem Volk. Und konsequenterweise versorgen viele fabricas recuperadas ihre Nachbarschaft mit speziellen öffentlichen Diensten wie Volksschulen und Benefizveranstaltungen.
Übersetzt, aktualisiert und mit Praxisanregungen angereichert von Daniel Kulla. «Dieses Buch dokumentiert etwas Unerhörtes. Es zeigt uns Menschen, die um ihre Arbeitsplätze kämpfen, und die, während sie das tun, immer besser verstehen, was das noch alles bedeutet. Es zeigt uns, wie Belegschaften für bankrott erklärte Betriebe besetzen und als Kooperative  weiterführen; wie sie es nicht als alternativlos hinnehmen, wenn der Markt etwas aufgibt.»

Lavaca (Hg.): Sin Patrón, Herrenlos, Arbeiten ohne Chefs –Instandbesetzte Betriebe in Belegschaftskontrolle. Das argentinische Modell: besetzen, Widerstand leisten, weiterproduzieren. Übersetzung und Einführung von Daniel Kulla. AGSPAK-Bücher, 2015. 254 Seiten / 19 €