Das Universum des Bodens

Die kostbare Ressource, auf der wir stehen

In fruchtbarer Erde wurzelt fast die gesamte Lebenskaskade auf unserem Globus: Mikroorganismen in unendlicher Zahl ernähren Pflanzen, und diese wiederum Tiere und Menschen. Doch diese kostbare Ressource wird zubetoniert, mit Giften traktiert, wie Dreck behandelt und mit Füssen getreten, das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass sich hier ein Bewusstseinswandel abzeichnet, initiiert von vielen Akteuren.


Der wichtigste Akteur ist die UNO, die 2015 zum «Jahr des Bodens» ausgerufen hat. Dazu ist nun ein instruktiver «Bodenatlas» erschienen, herausgegeben vom «Institute für Advanced Sustainable Studies» IASS, der Heinrich-Böll-Stiftung, der grössten deutschen Umweltorganisation BUND und Le Monde diplomatique.


Klaus Töpfer, Ex-Chef der UN-Umweltorganisation und heute Chef des global vernetzten IASS-Instituts in Potsdam, will dafür kämpfen, dass Bodenschutz explizit in die «Nachhaltigkeitsziele» der UNO aufgenommen wird. Die bisher 17 «Sustainable Development Goals» sollen im September in der UN-Generalversammlung debattiert und verabschiedet werden.


Fruchtbarer Boden geht heutzutage etwa hundertmal schneller verloren, als er sich bilden kann. Brasiliens und Paraguays Wälder werden abgeholzt, um genmanipuliertes Futter anzubauen, das in hiesige arme Säue gestopft wird, die dann unsere Wohlstandsbäuche formen, zu Zivilisationskrankheiten und hohen volkswirtschaftlichen Kosten führen. Dabei wäre die Welt durch Umverteilungen und Ökolandbau zu ernähren.

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Der Bodenatlas mit seinen zahlreichen Grafiken kann unter www.boell.de/bodenatlas kostenlos bezogen oder heruntergeladen werden.


Von Ute Scheub ist ebenfalls erschienen: «Ackergifte? Nein danke! Für eine enkeltaugliche Landwirtschaft.» Think oya, 2014. 128 S. Fr. 12.50/€10.–.