Die Deutsche Bahn treibt Menschen ohne Smartphone ständig weiter vor sich her. Die gedruckten, übersichtlichen Ankunftspläne auf dem Bahnhof wollte die Bahn bereits ab Dezember 2024 abschaffen. Reisende und Abholer sollen sich mit einem Smartphone auf einer per QR-Code anzusteuernden Netzseite über Ankunftszeiten und Gleise informieren. Wer kein Smartphone hat, hätte Pech gehabt. Nach Protesten gab die Bahn diesen Plan - aber nur strategisch - auf. Weiterhin werden Plakate mit QR-Codes mit aktuellen Informationen zu den Zügen ausgehängt, schreibt Norbert Häring auf Geld und mehr.
Die Bahn sorgt beharrlich dafür, dass Reisende eine Datenspur hinterlassen müssen. So entfernte sie im Oktober 2024 still und leise die Sparpreisfahrscheine aus den Fahrscheinautomaten. Im Reisezentrum werde dann eine Mailadresse oder Mobiltelefonnummer verlangt. Im Dezember 2024 schliesslich musste die Bahn erneut nachgeben und schaffte den – angeblich gar nicht existierenden – Zwang ab, Mobilnummer oder Mailadresse anzugeben, wenn man im Reisezentrum einen Sparpreis kauft. Auch der Kauf einer Bahncard sollte digital abgewickelt werden, bis nach Protesten jetzt Kunden ohne Smartphone mit einer ausgedruckten Bahncard-Bestätigung reisen können.
Aber die Bahn geht den Weg der Zwangsdigitalisierung unbeirrt weiter, so möchte sie probeweise die Barzahlung in Bordbistros abschaffen.
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