Die hat wirklich Chancen: Volksinitiative gegen Subventionen für Pestizide

Antibiotikaresistente Bakterien sind «die grösste Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz». Dies sagt nicht irgendein Fundamentalist, sondern die Eidg. Fachkommission für biologische Sicherheit. Der wichtigste Weg in unser Trinkwasser, den diese resistenten Keime zusammen mit einer Fülle problematischer Chemikalien nehmen, ist die Landwirtschaft. Die Stoffe gelangen über den Mist und die Gülle (23 Mio. Tonnen jährlich) oder durch direkten Austrag (2000 Tonnen Pestizide jährlich) in die Böden und versickern dann ins Grundwasser und von dort in unser Trinkwasser.


Das Gewässerschutzgesetz, das in Art. 6 verbietet, «Stoffe, die Wasser verunreinigen können, mittelbar oder unmittelbar in ein Gewässer einzuleiten oder versickern zu lassen», wirkt offenbar nicht. Auch das Ziel des Bundes, den Einsatz der Pflanzenschutzmittel auf 1500 Tonnen zu reduzieren, wird seit vielen Jahren verfehlt. Wie lässt sich dieser verhängnisvolle Teufelskreis ohne Pestizid- und Antibiotikaverbot, das an der Urne wenig Chancen hätte, durchbrechen?
Franziska Herren hat eine einfache und überzeugende Antwort: Hören wir doch auf, unsere eigene Vergiftung zu subventionieren! Dazu startet sie am 22. März, dem Tag des Wassers, eine eidg. Volksinitiative mit dem offiziellen Titel «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz.» Die etablierten Umweltorganisationen haben ihre Unterstützung bisher zurückgehalten. Doch das ficht Franziska Herren nicht an. Als sie 2011 gemeinsam mit Walter Kummer die kantonale Initiative «Mühleberg vom Netz» lancierte, stiegen die Umweltorganisationen auch erst sehr spät in die Unterschriftensammlung ein.

Vielleicht ist die 50 Jahre alte ehemalige Stewardess, Besitzerin eines Fitness-Studios und Mutter zweier Kinder aus Wiedlisbach/BE eine untypische Aktivistin. Dafür ist sie vom Erfolg ihres Vorhabens überzeugt, das sie vier Jahre lang vorbereitete. Mit einem privaten Darlehen als Startkapital im Rücken, braucht sie allerdings noch einige Unterstützung, wozu wir hier ausdrücklich auffordern. Nie ist Hilfe wirkungsvoller, als in der Anfangsphase eines Projekts.  

Eidg. Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung». www.sauberes-wasser-fuer-alle.ch
Postkonto: 61-502642-9

Lernen Sie Franziska Herren am nächsten Zeitpunkt-Apéro mit einem Podium zum Thema «Mut zum kreativen Widerstand» kennen. 3. April 2017, 18.00, Rest. Kreuz, Nidau. www.zeitpunkt.ch/apero