Japanische Premierministerin Sanae Takaichi und Nato-Generalsekretär Mark Rutte haben am 1. Dezember 2025 in einem Telefonat die Vertiefung der Zusammenarbeit zur „nächsten Stufe“ vereinbart.
Takaichi betonte, die Sicherheit des Euro-Atlantiks und des Indopazifiks sei „untrennbar verbunden“. Beide wollen die Kooperation zwischen Nato und den „IP4“-Staaten (Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland) ausbauen – ein Schritt, den Kritiker als faktische Schaffung einer globalen NATO werten.
Parallel treibt Tokio seine militärische Aufrüstung voran: Nach der Ankündigung, Mittelstrecken-Luftabwehrraketen vom Typ 03 auf der nur 110 km von Taiwan entfernten Insel Yonaguni zu stationieren, laufen informelle Gespräche mit den Philippinen über den Export derselben Systeme (Reichweite 50 km). Zudem sollen sechs gebrauchte Zerstörer der Abukuma-Klasse an Manila geliefert werden.
Peking reagiert scharf: Die staatliche Global Times sprach von einem „eklatanten Bruch“ mit Japans pazifistischer Nachkriegsverfassung und einem „gefährlichen Wiederaufleben des Militarismus“. Beobachter sehen in Takaichis Kurs – nur Wochen nach ihrem Amtsantritt am 21. Oktober – den Versuch, die 1945 festgeschriebenen pazifistischen Beschränkungen endgültig abzuschütteln und Japan als regionale Militärmacht gegen China zu positionieren.
Quellen:
Ministry of Foreign Affairs of Japan: Telephone meeting between Prime Minister TAKAICHI and NATO Secretary General Rutte. 1.12.2025
Yeni Safak: Japan's leader tells Nato chief security of Europe and Asia inseparable. 1.12.2025