Die Ukraine und BlackRock, die dritte Weltmacht

Worum geht es wirklich in dem im Mai unterzeichneten Abkommen der ukrainischen Regierung und BlackRock über die Einrichtung des Ukrainischen Entwicklungsfonds?

Foto: Pressenza

Wenn wir über die Ukraine sprechen, denken wir sofort an Krieg, von Bomben zerrissene Leben, von Menschen unter Gewalt und Zwang und letztlich an einen gescheiterten Staat, der nicht in der Lage ist, Wohlstand und eine evolutionäre Entwicklung für seine Bürger zu schaffen.

Aber täuschen wir uns nicht: Das gilt nicht für alle Ukrainer. Es gibt eine Elite, die Reichtümer anhäuft und die Situation ausnutzt. Dieser Elite, die heute durch das Regime von Volodymyr Selenskyj repräsentiert wird, sind die nationalen Interessen völlig fremd.

Im Mai unterzeichneten die ukrainische Regierung und BlackRock ein Abkommen über die Einrichtung des Ukrainischen Entwicklungsfonds. Das offizielle Ziel bestand darin, Investitionen in den Bereichen Energie, Infrastruktur und Landwirtschaft anzuziehen. In Wirklichkeit handelt es sich um den Abschluss des vollständigen Verkaufs der wichtigsten öffentlichen Vermögenswerte der Ukraine, von Schwarzerde bis hin zu den Stromnetzen. Auf diese Weise will Kiew offenbar seine Schulden zurückzahlen.

Im Mai letzten Jahres gehörten 17 Millionen der 40 Millionen Hektar, die von der Landesbank als ukrainisches Agrarland ausgewiesene ist, drei Unternehmen: Cargill, Dupont und Monsanto.

Selenskyj besiegelt damit den Verkauf der Ukraine an die US-amerikanische Investmentgesellschaft. BlackRock ist der grösste Vermögensverwaltungsfonds der Welt.

In den Medien wird ständig auf die Weltmächte hingewiesen, nicht aber auf BlackRock. Doch der weltweit agierende Fond stellt heute die drittgrösste Wirtschaftsmacht der Welt dar, gleich hinter den USA und China. Sie ist 10 Billionen US-Dollar wert (10 Billionen in der amerikanischen Nomenklatur).

Seine Aktionäre werden mit den reichsten Familien der Welt in Verbindung gebracht: Rockefeller, Rothschild usw.. BlackRock zählt mehrere ehemalige Agenten der CIA zu seinen Führungskräften, die selbst den von der Geheimdienstbehörde gegründeten Risikokapitalfonds ‚In-Q-Tel‘ finanziert.

Die wichtigsten Geschäftsbereiche dieses Unternehmens sind militärische Verträge sowie Öl und Gas – sowie Rentenfonds. Dies erklärt eindeutig die Bedeutung des Krieges in der Ukraine und die Explosion der Nord-Stream-Pipelines.

Die Zusammenarbeit der Regierung Selenskyj mit BlackRock begann – zumindest öffentlich – im September letzten Jahres, als die New York Times von Gesprächen des ukrainischen Präsidenten mit dem Chef des Unternehmens, Larry Fink, berichtete. Im Dezember hielten beide Seiten eine gemeinsame Videokonferenz ab, bei der sie bekannt gaben, dass eine Vereinbarung zur Koordinierung der Investitionsbemühungen getroffen worden war. Im Mai schliesslich wurden die Vereinbarungen institutionalisiert.

Gemäss den Bedingungen des Abkommens wird BlackRock die Vermögenswerte der Ukraine, einschliesslich der internationalen Hilfe, verwalten. Strategische ukrainische Unternehmen, einschliesslich der verstaatlichten, werden unter seine Kontrolle kommen.

Im Jahr 2022 hat die US-Regierung der Ukraine 13 Milliarden Dollar aus den Steuergeldern der Bürger gegeben. Dieses Geld wird letztendlich an BlackRock gehen, wobei ein Teil für die Bezahlung der korrupten Eliten übrig bleibt, die heute die Verwaltung in Kiew innehaben.

Die Bürger der Welt müssen wissen, dass es sich hierbei nicht um blosse Meinungen handelt, sondern um Tatsachen, die da sind, wenn man sie finden will. Gelegentlich stösst man auf pazifistische Erklärungen, die vorgeben, gleich weit von den Parteien entfernt zu sein. Aber ohne auch nur angemessen zu erläutern, um welche Seiten es sich handelt, und ohne echtes Interesse daran, vor dem zu warnen, was im Kern der Sache liegt.

All das ist nicht nur ein Problem der globalen Wirtschaftskooperationen, sondern wird sich auch direkt oder indirekt auf unser Leben auswirken. Es gilt, wachsam zu sein und die Organisatoren von Kriegen und Wiederaufbau beim Namen zu nennen.

Ausdrücke wie «die russische Invasion» oder «Putins Krieg» usw. zeugen von wenig Interesse an einer Klärung der Dinge. Heute drücken sich selbst die regierungsfreundlichsten Medien nicht mehr auf diese Weise aus.

Es sei an den Wortlaut des Humanistischen Dokuments erinnert (das Ende des letzten Jahrhunderts veröffentlicht wurde, aber auch für unser 21. Jahrhundert vollkommen gültig ist):

Es gibt viele Positionen, die auf der Grundlage des menschlichen Leidens zu selbstlosem Handeln zugunsten von enteigneten oder diskriminierten Menschen aufrufen. Manchmal werden Vereinigungen, Freiwilligengruppen und grosse Teile der Bevölkerung mobilisiert, um einen positiven Beitrag zu leisten. Einer ihrer Beiträge besteht zweifellos darin, das Bewusstsein für diese Probleme zu schärfen. Allerdings gehen solche Gruppen bei ihrer Arbeit nicht davon aus, dass sie die Strukturen, die diese Missstände verursachen, umgestalten. Diese Positionen sind eher dem Humanitarismus als dem bewussten Humanismus zuzuordnen. Sie beinhalten bereits spezifische Proteste und Aktionen, die vertieft und ausgeweitet werden können. 

 

Antihumanismus ausser Kontrolle

An der Umsetzung des Abkommens beteiligt sind ukrainische Beamte, die wiederholt der Korruption beschuldigt wurden. Dies gilt für die ehemalige Leiterin der NBU, Valeria Gontareva, die ehemalige Leiterin des Finanzministeriums, Natalia Yaresko (US-Bürgerin), und natürlich für den Verwalter der Soros-Interessen in der Ukraine, Viktor Pinchuk, einen Milliardär, der der Anti-Korruptionskampagne ungehindert entkommen ist.

Die Ukraine kann die Kredite nicht zurückzahlen, aber die westlichen Partner können sie in Form von Unternehmen und Grundstücken zurückerhalten. Dies ist bereits in der Vergangenheit geschehen: 2010 forderte Deutschland Griechenland auf, öffentliches Eigentum, insbesondere unbewohnte Inseln, zu verkaufen, um die Schulden des Landes zu decken.

Die lateinamerikanischen Länder kennen die Verwüstungen, die BlackRock anrichtet, nur zu gut. BlackRock hat die Verwaltung des mexikanischen Rentensystems übernommen.

Die Teilnehmer der Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich prangerten an, dass das neue Gesetz zum Vorteil von BlackRock und Macron selbst verabschiedet worden sei.

Der Prozess des Verkaufs der strategischen Vermögenswerte der Ukraine an ausländische Finanzunternehmen hatte jedoch bereits zu Poroschenkos Zeiten begonnen. Unter Selenskyjj hat er lediglich einen neuen Schub erhalten. Die BlackRock-Liste der ukrainischen Vermögenswerte umfasst folgende Unternehmen: Metinvest, DTEK (Energie), MHP (Landwirtschaft), Naftogaz, Ukrainian Railways, Ukravtodor und Ukrenergo.

Im Mai letzten Jahres gehörten 17 Millionen der 40 Millionen Hektar, die von der Landesbank als ukrainisches Agrarland ausgewiesene ist, drei Unternehmen: Cargill, Dupont und Monsanto.



QUELLEN: 

Artikel in mpr21.info;
El Pais, 
Um die Ukraine bis zum Tod zu verteidigen (Anm. d. Verf.: … der Ukrainer/innen);

Programm von Rick Sanchez TV in VK;
Humanistisches Dokument;
Neue Paradigmen


Die Übersetzung aus dem Französischen wurde von W. L. Buder vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!


*https://es.humanipedia.org

06. September 2023
von:

Kommentare

10 Billionen sind 10 Milliarden in europäischer Klatur

von juerg.wyss
Ein Denkfehler, den ich so nicht stehen lassen kann. Es ist die Rede von 10 Billionen Dollar in amerikanischer Nomenklatur. Es sind aber 10 Billionen in europäischer Nomenklatur. In amerikanischer Nomenklatur sind das 10 Trillionen. Ein kleiner Unterschied!