Ein Impuls wurde zur Lebensaufgabe
Immer mehr Eltern wünschen sich ein wertschätzendes Lernumfeld für ihre Kinder. Mit dem naturnahen Schulkonzept der «Buechi-Schuel Solothurn» hat Elisa Hofer den Finger am Puls der Zeit.
Inmitten der Pandemie bricht Elisa Hofer zu neuen Ufern auf und gründet ihre eigene Schule. Eigentlich wollte sie mehr Zeit mit ihren Enkeln verbringen und hatte die Vision, dafür eine naturnahe Lernoase zu schaffen. Ihre Idee gewann rasch an Zuspruch seitens Eltern und Lehrpersonen, die sich ebenfalls eine entspannte Lernatmosphäre wünschten.
Ihren sicheren Arbeitsplatz an einer staatlichen Schule hat sie vorerst an den Nagel gehängt und ist zur Tat geschritten. «Ich habe einfach gehandelt, aus dem Bauch heraus.» Und dann ging alles ziemlich schnell. Elisa Hofer arbeitete für ihr Herzensprojekt bis spät in die Nacht, musste viele Hürden überwinden, doch immer mit der tiefen Überzeugung, dass der Weg für ihr mutiges Schulprojekt offenstand.
Der Aufwand hat sich gelohnt. Seit August ist die Buechi-Schuel Solothurn geöffnet und zählt rund acht Schülerinnen und Schüler. Ihr Entscheid habe nichts mit Mut zu tun, meint Elisa Hofer und fügt hinzu: «Ich habe schon immer auf meine Intuition gehört und bin gut damit gefahren.»
Ein Gefühl von Angst hat sie nie begleitet. «Müsste ich vom Dreimeter-Sprungturm springen, hätte ich Angst», lacht sie und führt weiter aus: «Meinem Impuls zu folgen ist für mich das Natürlichste der Welt.» Es sei wichtig, sich nicht vom Verstand ausbremsen zu lassen.
Das Erfolgsrezept ihrer Schule sieht Elisa Hofer vor allem darin, dass sie auf die Bedürfnisse der Kinder, Eltern und Lehrerschaft eingeht. Jede Meinung wird respektiert. «Das schafft die richtige Balance.»
Derzeit arbeitet der gesamte Lehrkörper ehrenamtlich in der Hoffnung, die Schule bald wirtschaftlich tragbar zu machen. «Es ist ganz anders, ohne Lohn zu arbeiten», erzählt sie und vergleicht die Situation mit dem Fasten. «Das Bedürfnis, nur zu konsumieren, ist nicht mehr da.»
Unabhängig davon, was sich im Aussen abspielt, erkennt Elisa Hofer vor allem die neuen Möglichkeiten, die sich anbieten. «Negativität lasse ich nicht an mich heran. Ich lebe im Hier und Jetzt, und solange ich handlungsfähig bin, ist alles gut.» Ihr persönlicher Leitsatz: «Egal, was kommt: Ich bleibe in meiner inneren Freiheit.»
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