Er wehrt sich für gerechte Wasserzinsen für die Bergkantone
Wir ziehen den Hut vor Not Carl
Er steht unter Strom und ist kein Mann der leisen Töne: Der Bündner Not Carl haut auf die Pauke. Er präsidiert die Interessengemeinschaft Bündner Konzessionsgemeinden (IBK) und haut auf die Pauke. Damit die Stromkonzerne hören, was die meist armen Bündner Gemeinden nicht wollen: eine Senkung der Wasserzinsen, wie vom Bundesrat vorgeschlagen. «Wasser und Steine ist das, was wir hier oben haben. Wer unsere Wasserkraft nutzt, soll uns korrekt entschädigen.»
Eine Expertise in Not Carls Auftrag bestätigte, was auch die Stromaufsicht des Bundes erkannt hat: Die Wasserkraft ist kein Verlustgeschäft für die Stromkonzerne. «Sie verdienen mit unserem Wasser Geld wie Heu», sagt Not Carl. Ohne die IBK hätten die Stromkonzerne wohl leichtes Spiel gehabt bei der Revision des Wasserrechtsgesetzes.
Not Carl hat sich gern und oft eingemischt, vor allem bei Überlebensthemen: «Alles hat mit dem Überleben der Region zu tun.» Er ist kein Mann der leisen Töne: Wenn er sich aufgeregt hat, bläst er sein Alphorn. Und er ist beileibe kein Linker, wechselte von der SVP zur BDP, war Gemeindepräsident von Schuls, Bündner Grossratspräsident, Kantonsrichter. Jetzt ist der 68-jährige pensioniert und längst in Kontakt mit grossen Umweltorganisationen. Not Carl ist sich sicher, dass die Bevölkerung nicht zulassen werde, dass mit den Überschüssen aus der Wasserkraft Atomkraftwerke quersubventioniert werden. «Wir sind bereit», sagte er kürzlich einer Zeitung.
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