Die ökonomische Deutung von Goethes «Faust II», eine Veranstaltung der «Gelddebatten»

Goethe versiegelte das Manuskript des zweiten Teil von «Faust» mit dem Hinweis, es erst nach seinem Tode zu veröffentlichen. Ihm war bewusst, dass seine Botschaft dazumal nicht verstanden werden konnte.

Hans Christoph Binswanger (Jhg. 1929) gilt als einer der wichtigsten Ökonomen der Schweiz. Er hat sich mit «Faust II» befasst und kann sehr trefflich aufzeigen, wie uns Goethe mit unserer aktuellen Wirtschaftssituation konfrontiert.
Wer sich für Wirtschaft und Geld interessiert, sollte sich diesen Abend mit Binswanger und Neuenschwander nicht entgehen lassen. Und ja, es geht um Geld, daher bestimmt das Publikum den Eintrittspreis selbst.

Mit Hans Christoph Binswanger (Wirtschaftswissenschaftler) und Michael Neuenschwander (Schauspieler)


Geld&Magie: 14. Juni 2016, 19:00 Uhr, Miller’s Theater, Seefeldstrasse 225, 8008 Zürich. www.gelddebatten.ch

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Goethes «Faust» ist von einer ungemeinen Aktualität: Dieses Werk stellt ein Thema in den Vordergrund, das die heutige Zeit vor allen anderen Themen beherrscht: die Faszination, die von der jetzigen (Geld-)Wirtschaft ausgeht. Ihr Gedeihen, oder wie man auch sagt: ihr Wachstum, ist längst zum einzigen verbindlichen Massstab für die Entwicklung der Menschheit geworden.
Goethe gibt dieser fundamentalen Tatsache im «Faust II» eine ganz besondere Deutung. Er erklärt die moderne Wirtschaft als alchemistischen Prozess: als die Suche nach dem künstlichen Gold, eine Suche, die sich für denjenigen, der sich ihr einmal verschrieben hat, schnell in eine Sucht verwandelt. Wer die Alchemie der modernen Wirtschaft nicht versteht, kann deren ungeheuerliche Dimension nicht erfassen. Binswanger zeigt die Zusammenhänge zwischen Alchemie und Geldwirtschaft in Faust auf, Neuenschwander rezitiert Passagen daraus.