Glyphosat: Die Zusatzstoffe sind besonders giftig – und kaum untersucht
Die giftige Wirkung von glyphosathaltigen Pestiziden liegt weniger beim Glyphosat selber als vielmehr bei den Zusatzstoffen wie Arsen, Blei oder Polyoxyethylene Amin (POEA) (– schon wieder ein neues Gift, das man sich merken muss). Zu diesem Ergebnis kommt die neuste Studie des französischen Molekuarbiologen Gilles-Eric Séralini «Toxicity of formulants and heavy metals in glyphosate-based herbicides and other pesticides».
Während Glyphosat bis jetzt immer als Einzelsubstanz geprüft wurde, untersuchte Séralini die Formeln der handelsüblichen glyphosathaltigen Pestizide und verglich ihre Toxizität mit dem Einzelwirkstoff. Dabei stellte er fest, dass «Glyphosat allein in der für die Landwirtschaft empfohlenen Verdünnung nur schwach giftig» ist. Die Unkraut vertilgenden und giftigen Wirkungen geht dagegen vor allem auf die Zusatzstoffe zurück, allen voran POEA.
Die neusten Erkenntnisse von Séralini werfen auf höchst bedenkliches Licht auf die Zulassungspraxis von Glyphosat, die auf der Toxizität des Einzelwirkstoffs basieren. So will die Umweltministerin Doris Leuthard den Grenzwert für Glyphosat in den Gewässern um das 3600-fache erhöhen. Unfassbar.
Gilles-Eric Séralini erregte 2012 mit einer Studie Aufsehen, die zeigte, dass Mäuse, die mit glyphosat-resistentem Mais gefüttert werden, einem signifikant erhöhten Krebsrisiko unterliegen. 2013 zog der Verlag «Elsevier» die Studie, die seinem Journal «Food and Chemical Toxicology» erschien, wieder zurück – nicht weil die Ergebnisse falsch gewesen wären, sondern weil die Zahl der Mäuse im Versuch zu klein gewesen sei. (Diskussion dazu hier). Auch die neuste Studie von Séralini erscheint in einem Journal aus dem Hause Elsevier, «Toxicology Reports». Man darf also davon ausgehen, dass in diesem Fall die statistischen Grundlagen über jeden Zweifel erhoben sind.
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