Kirchenkreise zeigen Verständnis für Aufrüstung
Angesichts der sicherheitspolitischen Lage sei Militarisierung des Diskurses notwendig

Die militaristische «Zeitenwende» sei mittlerweile auch in den kirchlichen Bildungsstätten eingekehrt, vermeldet ein Artikel in der Evangelischen Zeitung, den Frank Blenz auf den NachDenkSeiten analysiert. So trafen sich Vertreter aus Kirchenkreisen und der Rüstungsindustrie in der Evangelischen Akademie Loccum. Anscheinend hätten die Vorhaben der eingeladenen Waffenindustrie dort einen verständnisvollen Segen für ihre Aufrüstungsprojekte erhalten. Dazu Thomas Müller-Färber, der Studienleiter der Akademie Loccum: «Wir erleben derzeit eine enorme Militarisierung des Diskurses, die angesichts der sicherheitspolitischen Lage notwendig ist.» Und zum Seminarverlauf:«Es haben sich nicht alle Positionen in Wohlgefallen aufgelöst. Aber es gab eine Bewegung aufeinander zu und die Einsicht, dass man verteidigungsbereit sein muss.»

Damit schliesse sich dieser Vertreter einer kirchlichen Einrichtung den Befürwortern der Militarisierung an und verwende die gleichen Phrasen, wie etwa das Propagandawort «Zeitenwende», schreibt Blenz. Der Autor fragt: Wurde bei dem «friedensethischen Seminar» etwa gefragt, ob wir eine solche Wende überhaupt brauchen? Die Pfarrerin Margot Käßmann und der Musiker Konstantin Wecker halten gegen die massive Militarisierung: «In einer Zeit, in der Pazifismus belächelt und verspottet wird, ist uns wichtig, dass Menschen verschiedenster Herkunft und Motivation sich wieder zusammentun. Frieden ist keine Illusion, Frieden ist machbar. Wir können uns ent-rüsten!»


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