Klima: die Umweltbewegung im Schlepptau ihres Erzfeindes

Wer noch eine Bestätigung brauchte, dass der Klimawandel von der Atomlobby in die politische Diskussion eingebracht wurde, findete sie in einer kürzlichen Presssemitteilung des «Solarenergie-Fördervereins Deutschland e.V.:

Üblicherweise wählen sich die Umweltverbände ihre Arbeitsgebiete selbst. Sie haben sich unschätzbare Verdienste erworben, indem sie vielfältige konkrete Gefährdungen der Natur und der Umwelt von A bis Z – vom Artensterben bis zur Zersiedelung der Landschaft - erkannt und öffentlich gemacht haben, Vorschläge zur Abhilfe erarbeitet und viele davon im zähen Beharren gegenüber der Politik durchgesetzt haben.
Im Fall des Klimawandels war die historische Entwicklung allerdings anders. Hier war es insbesondere die Atomwirtschaft, die mit erheblichem Werbeaufwand die alarmierenden Ergebnisse einiger Klimaforscher bekannt gemacht hat und - prinzipiell völlig richtig – den Ersatz der fossilen Techniken durch eine CO2-freie Technik gefordert hat.

Die Deutsche Umweltbewegung hat den von der Atomwirtschaft vorgeschlagenen Umstieg von fossilen Energien auf Atomenergie aus gutem Gründen nicht erst seit Tschernobyl strikt abgelehnt. Unglücklicherweise hat sie dabei aber auch – fixiert auf das Feindbild Atomwirtschaft – die berechtigten Warnungen der Atomwirtschaft vor dem Klimawandel und der fossilen Energietechnik lange Zeit nicht ernst genommen. Der Vorschlag zum Umstieg auf eine CO2-freie Technik wurde – vereinfacht ausgedrückt – also deshalb nicht in Erwägung gezogen, weil er vom Erzfeind stammte.


(Quelle)

Geni Hackmann zum Thema
27. Juni 2007
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