Professor Elmar Wiesendahl, ehemaliger Direktor der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, stellt folgende These zum Ukrainekrieg auf: Der Ukrainekrieg ist willkommener Anlass, um endlich die Gesellschaft auf Krieg zu programmieren. Die Einsatzarmee Bundeswehr soll remilitarisiert und entzivilisiert werden. Der Mentalitätswechsel muss die ganze Gesellschaft erfassen. Er warnt in seinem 2023 erschienen Buch vor der Aushöhlung der Inneren Führung. «Sparta ante Portas», schreibt Klaus Kenke auf den NachDenkSeiten.
Der Generalsinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer bestätigt mit seinen Aussagen die These Wiesendahls. Bei seiner Antrittsrede auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2023 verkündete er: «Alle müssen in die Arena kommen. Platz auf den Zuschauerrängen gibt es nicht. Popcorn ist alle.» Das Leitbild des Kämpfers muss auf die Bühne und in die Arena.
«Athen» und «Sparta», so Professor Wiesendahl, sind zwei konkurrierende Denkschulen innerhalb der Bundeswehr. Welches Leitbild soll der Soldat im Einsatz haben? «Athen» fordert eine Strategie vernetzter Sicherheit, Gewalt muss verhindert werden, der Übergang von Gewalt zum Frieden abgesichert. Dazu brauchen wir soziale, diplomatische und helfende Kompetenz. Wir sind in die Gesellschaft integrierte Staatsbürger und Soldaten. «Sparta» setzt auf den Krieg und Kampf. Gewalt muss ausgerottet werden. Nur mit militärischer Gewalt kommt es zum Frieden. Wir müssen kriegstüchtig sein. So entsteht ein Kriegsbild, das nach 1945 nicht mehr vorstellbar war.
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