«Lernen, denken zu lernen»
Eine Schule im Aufbau und auf der Suche nach Menschen, die offen für Veränderungen sind: Die SOG-Schule im Kanton Zürich bietet ein anderes Lernen an. Im Zentrum steht die Lernfreude, das Lernbedürfnis, die Neugierde des Kindes – und das Arbeiten in Gruppen.
Einen Raum schaffen, wo Kinder freier kommunizieren können und ihre Bedürfnisse im Unterricht Platz haben: Dies wünschten sich Eltern aus Wehn- und Furttal im Kanton Zürich und begannen, an der Idee einer alternativen Schulpädagogik zu arbeiten. Daraus entstand SOG. SOG?
«Eine kommunikative Atmosphäre herstellen.»
«Das bedeutet Schule mit operativen Gruppen», sagt Sozialwissenschaftler Thomas Greusing, der unter anderem als Gruppenkoordinator und Geschäftsführer bei SOG tätig ist. «Wie der Name schon vermuten lässt, wird die Lerngruppe ins Zentrum gerückt.» Und diese Gruppe mache einen Arbeitsprozess durch, in dem die Schüler und Schülerinnen mit der Information, die sie bearbeiten und verarbeiten, operieren lernten. Der 5-köpfige Vater schliesst den Bogen: «Dazu muss mit Hilfe der Lernbegleitern zuerst eine kommunikative Atmosphäre hergestellt werden, in der es möglich wird alle Bedürfnisse, Emotionen und Phantasien in den Lernprozess einzubringen.»
Das Lernen in einer Gruppe ist ein Gewinn. Greusing verdeutlicht: «Lernen in der Gruppe bedeutet ‹Lernen, gemeinsam zu lernen›. Er fügt dem an: «Lernen, denken zu lernen.» So werde das Lernen zu einem energetisierenden Prozess, der Freude macht, und dabei entwickle sich das Potential der Gruppe und jedes Einzelnen. Die Schule SOG ist als Tagesschule konzipiert. Sie begleitet Kinder ab 5 Jahren bis zum Übertritt in weitere Ausbildungsinstitutionen, wie Gymnasium oder Lehre.
Thomas Greusing und die anderen Initianten und Initiantinnen von SOG hatten sich bereits im Jahr 2014 zum ersten Mal getroffen, mit der Idee einer Schule zu gründen. Damals aber fanden sie keine Gelder und legten das Projekt erst mal in eine Schublade. Was man nämlich nicht wollte, war und ist: Eine Privatschule für reiche Kinder aufbauen.
Schliesslich kam der Virus, und damit nahm die Dringlichkeit zu, Kinder anders, in einem anderen Ambiente schulen zu wollen. Das Projekt wurde wieder aus der Schublade gezogen. Etwa dreissig Eltern aus dem Zürcher Unterland nahmen an den ersten offenen Treffen teil. «Das Interesse war gross, weil es bei den jungen Eltern viele gab, die unter den Corona-auswirkungen litten, etwa unter der Unplanbarkeit, plötzlich hatte man immer wieder das Kind zu Hause, Quarantänen, Klassenschliessungen…», sagt Greusing, der in St. Gallen lebt.
Das Konzept sowie die Eltern und Kinder stehen bereit. Zum Schulstart ist es zwar noch nicht gekommen. «Aber ein Stundenplan und ein Finanzplan existieren bereits.» Und der Verein ist gegründet. Viele Eltern wollten auch selbst in der Schule mitarbeiten, so Greusing, um so die Schulkosten zu senken.
Die SOG-Schule ist also im vollen Aufbauprozess. Nicht nur strukturell, sondern auch inhaltlich. «Verschiedene Eltern haben das Bedürfnis, die Theorie und Didaktik der operativen Gruppentheorie selber kennenzulernen.» Deswegen wird für alle, die von der alternativen Schulpädagogik mehr erfahren möchten, Mitte März ein Seminar angeboten. Interessiert? Hier geht es zu mehr Informationen oder zur Anmeldung fürs Einführungsseminar:
SOG-Seminar: Do bis Sa, 17. bis 19. März, Anmeldung: [email protected] oder per Telefon 078 826 04 69. Mehr Infos dazu: hier.
Mehr Infos zu SOG: www. sog-schule.ch
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