Nakba: 60 Jahre Vertreibung

Während die Israeli die Gründung ihres Staats feiern, beklagen die Palästinenser am 15. Mai 60 Jahre Nakba, die Katastrophe ihrer Vertreibung.

531 palästinensische Dörfer wurden laut Angabe der Palästina-Solidarität Basel in diesem Zeitraum zerstört, die Organisation schätzt die Palästinaflüchtlinge in aller Welt inklusive Nachkommen auf 7,4 Millionen. „Seit 2002 erfährt die Politik der Vertreibung in den besetzten Gebieten und Jerusalem durch Mauerbau, Häuserzerstörungen, Landenteignungen und Entzug des Aufenthaltsrechts eine erneute Zuspitzung“, schreibt sie in einer aktuellen Broschüre zur Nakba. Das israelische Komitee gegen Häuserzerstörungen (ICAHD) schätzt die Zahl der seit 1967 zerstörten Häuser auf 12'000 und die dadurch obdachlos gewordenen Menschen auf 50'000. Mit dem US-Kreuzzug gegen den Islam hat sich die Situation für die Verfolgten nicht verbessert.

Die 730 Kilometer lange Mauer trennt heute jüdische Siedlungen, Spitäler, Schulen, Wasserquellen und fruchtbares Ackerland von palästinensischen Dörfern und Städten ab und hindert Palästinenserinnen, ihr Landwirtschaftsland zu erreichen und sich frei zu bewegen, zum Beispiel Verwandte und Freunde zu besuchen. Die Westbank gleicht einem Flickenteppich, im Jordantal dominieren zunehmend israelische Siedlungen, militärische Sperrzonen und Checkpoints. Im Negev werden Beduinen zwangsumgesiedelt sowie ihre Kulturen und Siedlungen zerstört.

Eine ethnische Säuberung aber bestreitet Israel und betont, die arabische Bevölkerung sei freiwillig ausgewandert oder von arabischen Nachbarstaaten zur Flucht aufgefordert worden. Ein Ende des Konflikts ist nicht abzusehen.

Mehr Informationen:
www.bds-info.ch
www.palestineremembered.com
15. Mai 2008
von: