Farbig, kolonial, inspirierend: Die Altstadt von Havanna gilt als eines der grössten lebenden Architekturmuseen der Welt. Das Nebeneinander unterschiedlicher Baustile, Bauwerke von herausragender Schönheit und ihre oft karibisch-experimentelle und farbenfrohe Ausprägung machen die kubanische Hauptstadt zum faszinierenden Anziehungsort. Wunderschöne Bauten, die jedoch Erneuerungen brauchen. Am Wiederaufbau des vom Verfallbedrohten historischen Stadtkerns sind vor allem Frauen beteiligt.

Davon berichtet das Buch «Frauen erneuern Havanna», das von der ursprünglich aus Deutschland stammenden Architektin Christine Heidrich herausgegeben worden ist. Darin werden zwölf der kubanischen Architektinnen und Bauingenieurinnen und ihre Werke vorgestellt. Textbeiträge sowie ein farbiger und attraktiver Fotoessay vermitteln Eindrücke ihres Wirkungsfelds in Havanna. Drei Mal reiste Heidrich für das Buch nach Kuba, das nach drei Jahren Arbeit veröffentlicht worden ist.

Nebst Kuba und Architektur ist der Autorin, die seit vielen Jahren in Solothurn lebt, das Thema Gleichstellung der Geschlechter sehr wichtig. Das Buch soll auch zum gesellschaftlichen Wandel in der Schweiz beitragen, hat sie gegenüber der Solothurner Zeitung gesagt. Denn die Gleichstellung in der Architektur-Branche sei nicht hergestellt. «Obwohl die Hälfte der Architekturstudierenden Frauen sind, sind die meisten Führungspositionen in der Architektur noch immer in Männerhand, vor allem an den Universitäten.»