Grösster Abschwung in Lateinamerika seit 120 Jahren
Die Wirtschaftsleistung wird in diesem Jahr so stark zurückgehen wie noch nie. Die Coronakrise trifft Lateinamerika hart – die Armut nimmt zu.
Die Wirtschaft Lateinamerikas erlebt dieses Jahr den grössten Wirtschaftseinbruch seit etwa 120 Jahren. Nach Angaben der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) sinkt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr im Durchschnitt um rund neun Prozent – so stark wie seit Beginn der Erfassung im Jahr 1900 nicht. Damit werde, so das Cepal, die Armut zunehmen und wieder auf dem Stand von 2006 liegen. Ursache sind vor allem die Folgen der Corona-Pandemie.
Den mit Abstand größten Wirtschaftsrückgang verzeichnet in diesem Jahr Venezuela. Das BIP des vom sozialistischen Staatsoberhauptes Nicolás Maduro regierten Landes wird um 26 Prozent zurückgehen, wie aus dem veröffentlichten Bericht der Cepal hervorgeht. Wenn man die Karibik-Region ausgeklammert, folgt dahinter Peru mit einem Minus von 13 Prozent, auf den Plätzen drei und vier: Argentinien (-10,5 Prozent) und Brasilien (-9,4 Prozent). Bedeutende Wirtschaftsnationen wie Mexiko und Chile müssen mit einem Rückgang von neun beziehungsweise 7,9 Prozent rechnen.
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