Der Erste Mai will vieles sein: Festtag heidnischer Traditionen, Ausruh- und Feiertag und Arbeitskampftag. Vor allem geht es um Erneuerung.

Maibaum. Foto: Marco Verch

Heute begrüssen wir den Mai, der mit der Walpurgisnacht eingeläutet wird. Um die Nacht und den ersten Maitag herum – das auf den keltischen Festtag Beltane zurückgeht – gibt es seit Jahrhunderten etliche noch erhaltene Traditionen: vom Tanz in den Mai, das Aufstellen eines Maibaums über Maifeuer und Hexentanz, bis zur fröhlichen Maiwanderung mit Maibowle u.a. wird der Wonnemonat Mai freudig empfangen. Dieser gesetzliche Feiertag ist international ein arbeitsfreier Tag und wird gern zum Feiern und Ausruhen genutzt.

Alles neu macht der Mai,
macht die Seele frisch und frei!
Volkslied

Für viele Menschen ist der 1. Mai aber auch der «Tag der Arbeit», ein Tag der Demonstrationen. Mit Kundgebungen machen Arbeiterorganisationen und Gewerkschaften auf ihre Forderungen aufmerksam.

Zurückzuführen ist diese Protestbewegung auf den 1. Mai 1856, an dem in Australien Massendemonstrationen zur Einführung des Achtstundentags stattfanden. 30 Jahre später wurde zur Erinnerung daran am 1. Mai 1886 in Nordamerika zu Generalstreiks aufgerufen. Diese hatten ebenfalls das Ziel eines Achtstundentags und damit bessere Arbeitsbedingungen. Die Tage darauf gab es in Chicago Zusammenstösse mit der Polizei und dabei auch Tote und Verletzte.
Zum Gedenken der Opfer wurde am 1. Mai 1889 der «Kampftag der Arbeiterbewegung» ausgerufen. Ein Jahr später, am 1. Mai 1890, gab es Streiks und Demonstrationen in der ganzen Welt, darunter auch in Deutschland. Im Oktober 1890 ernannte die SPD den 1. Mai den «Tag der Arbeiterbewegung».
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs blieb der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag und wurde umbenannt in «Tag der Arbeit».

Die Proteste richteten sich in erster Linie gegen schlechte Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung. Damit sollte die Verbesserung immerhin eines Bereiches im kapitalistischen System erreicht werden.

Was wir für unsere Welt aber darüberhinaus brauchen, ist eine Überwindung der gesamtem patriarchalen Strukturen, eine Beendigung der Herrschaft von Menschen über Menschen. Was wir für die Menschheitsfamilie brauchen, ist eine egalitäre Gesellschaft mit einer echten Demokratie. Entgegen der Lehren unserer noch anerkannten Geschichtsschreibung (die beginnt erst vor ca. 6´000 Jahren), wissen wir heute durch aktuellere Forschungen, dass es ein solches egalitäres System, das Matriarchat, bereits Tausende von Jahren davor gegeben hat.

Damit solche Strukturen sich wieder durchsetzen können, brauchen wir einen Wandel im kollektiven Bewusstsein, einen Paradigmenwechsel im Denken, einen Paradigmenwechsel in der Politik. Wir brauchen eine Politik der Freiheit, Gleichwertigkeit und Solidarität. In der CHARTA haben wir diese Prinzipien bereits durchdacht.

Eine Umsetzung dieser Prinzipien wird nicht von «oben» geschehen. Dafür geht es den Eliten viel zu gut! Sie werden ihre Macht nicht freiwillig abgeben.

Eine Umwälzung des patriarchalen Herrschaftssystems kann nur von unten kommen, von den Wurzeln. Sie beginnt mit neuen Gedanken für eine bessere Welt in jedem Einzelnen von uns. Deinen Gedanken lass entsprechendes Handeln folgen. Deine Freundlichkeit, dein nachhaltiges zukunftstaugliches Handeln strahlt aus zu deinen Nächsten, zu deiner Familie, zu deinen Nachbarn, zu deinen Freunden, zu deiner Gemeinschaft, in deinen Ort, in die Welt — so kann Neues entstehen.

Auch ein Paradigmenwechsel im Denken über die Beschaffenheit des Menschen ist notwendig, erklärte der emeritierte Psychologieprofessor Rainer Mausfeld in seinem Vortrag über Demokratie und Menschenbild letzte Woche in Heidelberg. Und er beschreibt, was es mit unsere heute bestehenden Parlamentarischen Demokratie auf sich hat. Unbedingt ansehen!

Mit dem aus dem Vortrag erweiterten Wissen lasst uns heute Abend gemeinsam um 21 Uhr das morphogenetische Feld des Friedens und der Freiheit stärken. Mit frischer freier Seele nutzen wir die wirkmächtige synergetische Schöpferkraft eines friedvollen Gedankens, der von vielen Menschen zur gleichen Zeit gedacht wird. Mach mit! Sei dabei!

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Eva-Maria Gent
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