Bio-Landwirtschaft könnte Nahrungsmittelsicherheit erhöhen

Ein Wechsel zu Bio-Landwirtschaft würde die weltweite Nahrungsmittelproduktion nicht senken, sondern die Nahrungsmittelsicherheit vor allem in Entwicklungsländern noch erhöhen. Dies zeigt eine Studie der Universität Michigan, die 293 wissenschaftliche Untersuchungen ausgewertet hat, die die Erträge von konventioneller mit Bio-Landwirtschaft vergleichen.

Ivette Perfecto und ihr Team fanden heraus, dass die Erträge der Bio-Landwirtschaft in den entwickelten Ländern 8 Prozent unter denen konventioneller Anbaumethoden liegen, in Entwicklungsländern jedoch 80 höher. Bauern in Entwicklungsländern fehlt in der Regel das Geld für Kunstdünger und Pestizide, während sie organischen Dünger fast gratis au dem eigenen Hof herstellen können.


Auf der Basis von Daten der Food & Agriculture Organisation der UNO (FAO) rechneten die WissenschaftlerInnen die Folgen eines Wechsels von konventioneller zu Bio-Landwirtschaft aus. Die Welt produziert heute pro Kopf und Tag im Durchschnitt 2786 Kalorien. Mit Biolandwirtschaft liegt die Produktion zwischen 1641 und 4381 Kalorien. Auch die tiefere Zahl reicht für die Welternährung aus. Gemäss Ernährungswissenschaftlern genügen 2100 bis 2500 Kalorien.

Was die WissenschaftlerInnen auch herausfanden, ist die Tatsache, dass kleine Höfe tendenziell höhere Erträge pro Hektar erzielen als grosse Betriebe. Praktisch auf der ganzen Welt zielt die Politik aber auf die Elimination von Kleinbetrieben. Kleine Farmen praktizieren etwas, das  Carl Pray von der Rutgers University in New Jersey (USA) als «precision farming» bezeichnet: die Bauern kennen ihr Land sehr gut und können schnell und präzise auf Veränderungen der Witterung und der Nachfrage reagieren.

Quelle:
Renewable Agriculture and Food Systems (vol 22, p 86)