Notstand in Barcelona: Das Wasser geht aus
Und die Schweiz steuert ihre Wasserversorgung im Blindflug. Möchten Sie etwas dagegen tun?
Ohne Rücksicht auf seine Wasserressourcen hat Spanien jahrzehntelang übermässig Schweinefleisch, Früchte und Gemüse produziert. Das meiste für den Export. Für den Geologen Jorge Olcina ist die spanische Landwirtschaft das Hauptproblem beim Umgang mit dem Wasser. Sie verbraucht zwischen 70 und 80 Prozent der immer knapper werdenden Ressource.
Letzte Woche musste die Region Katalonien im Nordosten Spaniens wegen der anhaltenden Trockenheit den Notstand ausrufen. Die Stauseen – die sechs Millionen Menschen versorgen, unter ihnen die Einwohnerinnen und Einwohner von Barcelona – sind nur noch zu 16 Prozent gefüllt. Von heute auf morgen muss die Landwirtschaft nun die Bewässerung von Äckern um 80% reduzieren und den Wasserverbrauch in der Nutztierhaltung um 50%. In der Hauptstadt Barcelona geht bereits das Trinkwasser aus. Regnet es nicht umgehend, muss die Millionenstadt per Tankschiff mit Trinkwasser versorgt werden.
Spanien führt uns vor Augen, wie essentiell eine standortangepasste, nachhaltige und wassereffiziente Land- und Ernährungswirtschaft für unsere Ernährungssicherheit ist. Genau dies verlangen wir mit der Volksinitiative «Für eine sichere Ernährung – durch Stärkung einer nachhaltigen inländischen Produktion, mehr pflanzliche Lebensmittel und sauberes Trinkwasser».
Matthias Maier, Präsident des internationalen Trinkwasserverbands IAWR schreibt in seinem Unterstützungs-Statement für unsere Initiative dazu: «Die Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser ist langfristig nur zu gewährleisten, wenn das Ernährungssystem nachhaltig wird.»
Dank Ihrer Mithilfe stehen wir heute bei 63 000 gesammelten Unterschriften. Jetzt heisst es dranbleiben, damit wir die benötigten 100 000 Unterschriften zusammen zeitnah der Bundeskanzlei übergeben können.
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Wie wir in den letzten Sommern erlebt haben, kann durch die Klimakrise auch im Wasserschloss Europas Trinkwasser und Wasser für die Produktion von Lebensmitteln durch Regen- und Schneemangel sehr schnell zur Mangelware werden. Doch in der Schweiz wissen heute weder Bund noch Kantone, wie viel Wasser verbraucht wird und wieviel Wasser nachhaltig zur Verfügung steht. Was für Strom und Verkehr selbstverständlich ist, fehlt für unsere Wasserversorgung: eine eidgenössische Strategie und Sachplanung.
Die Schweiz muss ihren Umgang mit Wasser ändern. «Wir müssen lernen, wie wir Nahrungsmittel mit weniger Wasser produzieren. Denn für die Ernährungssicherheit ist Wasser alternativlos», sagte Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, letztes Jahr im Interview mit der Sonntagzeitung.
Das Interview untermauert auch unsere Forderungen nach der Sicherstellung der Biodiversität und der Bodenfruchtbarkeit sowie nach mehr pflanzlichen Lebensmitteln für unsere Ernährungssicherheit. Denn werden mehr pflanzliche Proteine für die direkte menschliche Ernährung angebaut statt Tierfutter, braucht die Landwirtschaft viel weniger Wasser und kann pro Hektare Ackerland mehr Kalorien produzieren. Hierunseren Newsletter zum Interview.
Mit mehr Selbstversorgung, wie von der Initiative mit dem Anstreben eines Netto-Selbstversorgungsgrads von mindestens 70% verlangt, erhöht sich auch die Nachfrage nach inländisch produzierten pflanzlichen Lebensmitteln. Dadurch wird der Bauernstand gestärkt: Die Bäuerinnen und Bauern erhalten mehr Produktionssicherheit und mehr Abnahmesicherheit für ihre Ernten. Das führt auch zu einem fairen Wettbewerb und zu fairen Produzentenpreisen für Schweizer Produkte.
Unsere Initiative schafft also eine Win-Win-Situation: für die Schweizer Landwirtschaft, die Umwelt, das Klima, für sauberes Trinkwasser und das Tierwohl. Die Land- und Ernährungswirtschaft kann dadurch ihre Kernaufgabe wieder wahrnehmen – die sichere Versorgung der Schweizer Bevölkerung mit nachhaltigen Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser.
Zur Initiative «Für eine sichere Ernährung»
ZUSAMMEN SCHAFFEN WIR AUCH DIE ZWEITE HÄLFTE DER UNTERSCHRIFTEN:
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