Schneeballsystem Bankeinlagen
Bankeinlagen bilden in Wahrheit ein gefährliches Schneeballsystem. - Vollgeld statt leere Versprechen: Banken sollten endlich das bieten, was wir von ihnen erwarten, nämlich die sichere Aufbewahrung unseres Geldes.
Island 2008 und Zypern 2013 – das sind nur die allerletzten einer langen Reihe von historischen Bankenkrisen, bei denen Kunden zumindest einen Teil ihrer Bankguthaben verloren haben. Und weil 2008 die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers einen globalen Dominoeffekt auslöste, hätten wir alle einen großen Teil unserer Bankeinlagen verloren, wären die Staaten den Banken nicht mit gigantischen Summen zur Hilfe geeilt.
Aufgrund dieser Ereignisse dürfte es inzwischen allen klar geworden sein, dass unser Geld bei den Banken grundsätzlich nicht sicher ist.
Das Problem ist: Unser Geld bei den Banken ist eigentlich gar nicht vorhanden, nur ein kleiner Teil davon. Für die Öffentlichkeit verkörpert allein Bargeld wirkliches, gesetzlich garantiertes Geld. Bankguthaben hingegen stellen lediglich virtuelles Geld dar. Immerhin lassen sich mit diesem virtuellen Geld im Normalfall per Überweisung Zahlungen vornehmen.
Wir sollten uns aber bewusst sein, dass wir den Banken unser Geld ausleihen, wenn wir es auf ein Konto einzahlen. Im Gegenzug versprechen zwar die Banken, unser Kontoguthaben auf Wunsch auch in Bar auszuzahlen. Das ist jedoch ein leeres Versprechen, denn die Banken können im Ernstfall, wenn viele Kunden gleichzeitig ihr Geld abheben wollen, nur wenige Prozent aller Guthaben in Form von gesetzlichem Zahlungsmittel zur Verfügung stellen. Gerade in Krisenzeiten, wenn die Sicherheit unserer Bankeinlagen so wichtig ist, können wir uns also nicht auf die Banken verlassen.
Bankeinlagen bilden in Wahrheit ein gefährliches Schneeballsystem. Schneeballsysteme oder Pyramidenspiele stellen eine Form von Betrug dar und sind verboten. Überraschenderweise nimmt aber kaum jemand Anstoß daran, dass unser gesamtes Bankensystem ein Schneeballsystem ist.
Dabei ließe sich das Problem eigentlich relativ einfach lösen. Wir müssten den Banken verbieten, virtuelles Geld zu kreieren, und ihnen vorschreiben, dass sie ausschließlich wirkliches Geld als Zahlungsmittel verwenden dürfen, welches durch die staatliche Zentralbank in Umlauf gebracht wird. Dann würden unsere Bankguthaben, die wir nicht als Investition den Banken ausleihen wollen, ganz in unserem Besitz bleiben und vollwertiges, sicheres Geld darstellen – eben: Vollgeld. Dann müssten nie wieder Banken gerettet werden, um den Zahlungsverkehr zu sichern, denn die (nicht investierten) Bankeinlagen wären alle vollständig vorhanden. Die Banken würden diese Einlagen lediglich als Treuhändler verwalten, sie aber ohne Einverständnis der Kunden nicht für andere Zwecke wie z.B. Spekulation verwenden dürfen.
Die Umwandlung von virtuellem Bankengeld in staatlich garantiertes Geld, das nicht den Banken, sondern den Kunden gehört, ist natürlich keine Allheillösung, aber sicherlich der wichtigste Schritt, um die Verlässlichkeit des Bankensystems zu verbessern. Unsere Bankeinlagen wären nämlich krisenfest und unsere Steuergelder würden nicht zur Aufrechterhaltung eines Schneeballsystems verschwendet werden.
Es gibt also eine praxistaugliche und vernünftige Alternative zum heutigen mehrfach gescheiterten Geld- und Bankensystem. Diese Alternative muss endlich umgesetzt werden. Auch für die Politiker gilt: Vollgeld statt leere Versprechen!
Prof. Dr. Mark Joób forscht am Institut für Wirtschaftsethik der Hochschule St. Gallen und lehrt an der Westungarischen Universität die Fächer Wirtschaftsethik, -psychologie und -soziologie. Vorstandsmitglied des Vereins «Monetäre Modernisierung» Momo. htttp://vollgeld.ch
Island 2008 und Zypern 2013 – das sind nur die allerletzten einer langen Reihe von historischen Bankenkrisen, bei denen Kunden zumindest einen Teil ihrer Bankguthaben verloren haben. Und weil 2008 die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers einen globalen Dominoeffekt auslöste, hätten wir alle einen großen Teil unserer Bankeinlagen verloren, wären die Staaten den Banken nicht mit gigantischen Summen zur Hilfe geeilt.
Aufgrund dieser Ereignisse dürfte es inzwischen allen klar geworden sein, dass unser Geld bei den Banken grundsätzlich nicht sicher ist.
Das Problem ist: Unser Geld bei den Banken ist eigentlich gar nicht vorhanden, nur ein kleiner Teil davon. Für die Öffentlichkeit verkörpert allein Bargeld wirkliches, gesetzlich garantiertes Geld. Bankguthaben hingegen stellen lediglich virtuelles Geld dar. Immerhin lassen sich mit diesem virtuellen Geld im Normalfall per Überweisung Zahlungen vornehmen.
Wir sollten uns aber bewusst sein, dass wir den Banken unser Geld ausleihen, wenn wir es auf ein Konto einzahlen. Im Gegenzug versprechen zwar die Banken, unser Kontoguthaben auf Wunsch auch in Bar auszuzahlen. Das ist jedoch ein leeres Versprechen, denn die Banken können im Ernstfall, wenn viele Kunden gleichzeitig ihr Geld abheben wollen, nur wenige Prozent aller Guthaben in Form von gesetzlichem Zahlungsmittel zur Verfügung stellen. Gerade in Krisenzeiten, wenn die Sicherheit unserer Bankeinlagen so wichtig ist, können wir uns also nicht auf die Banken verlassen.
Bankeinlagen bilden in Wahrheit ein gefährliches Schneeballsystem. Schneeballsysteme oder Pyramidenspiele stellen eine Form von Betrug dar und sind verboten. Überraschenderweise nimmt aber kaum jemand Anstoß daran, dass unser gesamtes Bankensystem ein Schneeballsystem ist.
Dabei ließe sich das Problem eigentlich relativ einfach lösen. Wir müssten den Banken verbieten, virtuelles Geld zu kreieren, und ihnen vorschreiben, dass sie ausschließlich wirkliches Geld als Zahlungsmittel verwenden dürfen, welches durch die staatliche Zentralbank in Umlauf gebracht wird. Dann würden unsere Bankguthaben, die wir nicht als Investition den Banken ausleihen wollen, ganz in unserem Besitz bleiben und vollwertiges, sicheres Geld darstellen – eben: Vollgeld. Dann müssten nie wieder Banken gerettet werden, um den Zahlungsverkehr zu sichern, denn die (nicht investierten) Bankeinlagen wären alle vollständig vorhanden. Die Banken würden diese Einlagen lediglich als Treuhändler verwalten, sie aber ohne Einverständnis der Kunden nicht für andere Zwecke wie z.B. Spekulation verwenden dürfen.
Die Umwandlung von virtuellem Bankengeld in staatlich garantiertes Geld, das nicht den Banken, sondern den Kunden gehört, ist natürlich keine Allheillösung, aber sicherlich der wichtigste Schritt, um die Verlässlichkeit des Bankensystems zu verbessern. Unsere Bankeinlagen wären nämlich krisenfest und unsere Steuergelder würden nicht zur Aufrechterhaltung eines Schneeballsystems verschwendet werden.
Es gibt also eine praxistaugliche und vernünftige Alternative zum heutigen mehrfach gescheiterten Geld- und Bankensystem. Diese Alternative muss endlich umgesetzt werden. Auch für die Politiker gilt: Vollgeld statt leere Versprechen!
Prof. Dr. Mark Joób forscht am Institut für Wirtschaftsethik der Hochschule St. Gallen und lehrt an der Westungarischen Universität die Fächer Wirtschaftsethik, -psychologie und -soziologie. Vorstandsmitglied des Vereins «Monetäre Modernisierung» Momo. htttp://vollgeld.ch
15. April 2013
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