Stiftung plant Schweizer Zukunftsdorf

Die Stiftung KOLESE (Kommen, Leben, Sein) plant ein Gemeinschaftsprojekt mit Dorfcharakter in der Schweiz. In gemeinsamer Produktion werden die Güter des täglichen Bedarfs, im Einklang mit der Natur und der Gesellschaft, hergestellt. Kooperation und Teilen bilden das Rückgrat der Dorfgemeinschaft, jedeR trägt bei, was er kann, jedeR bekommt was sie braucht. KOLESE sucht eine passende Gemeinde für die Realisierung des Projekts.


Das Zukunftsdorf vereint viele erprobte Modelle zu einem neuen Ganzen. So fliessen Ideen von Ökodörfern, Kibuzzim, dem Verein Neustart Schweiz, aus der Vertragslandwirtschaft, Gemeinwohlökonomie, Kreislaufwirtschaft oder Open Source Ecology ein. Es geht um die enkeltaugliche Herstellung, Bewahrung und Nutzung von Gemeingütern in Kooperativen. Dazu gehört fast alles: Boden, Nahrung, Wohnen, medizinische Versorgung, Energie, aber auch immaterielle Güter wie Wissen oder Kultur. Was kompliziert tönt, ist eigentlich einfach:


Eigene kooperative Wirtschaftskreisläufe

Ein Dorf hat einen bestimmten Bedarf an Gütern und Dienstleistungen. Und es wird von vielen verschiedenen Menschen mit unterschiedlichen Talenten und Berufen bewohnt. Je grösser der Bedarf eines Produkts ist, desto mehr Sinn macht es, dieses Produkt auch möglichst regional herzustellen. Also baut die Dorfgemeinschaft für solche Produkte eigene Produktionsbetriebe auf, die sie kooperativ bewirtschaftet. Diese Dorfbetriebe gehören der Gemeinschaft (Gemeingüter) und produzieren nicht des Gewinns wegen, sondern weil der Bedarf vorhanden ist. Viele verschiedene Betriebe garantieren eine grosse Vielfalt an eigenen, qualitativ hochstehenden und umweltfreundlich produzierten Gütern. Der Überschuss wird verkauft. Für die Dorfgemeinschaft selbst sind die Produkte und Dienstleistungen kostenlos. Im Gegenzug erhalten sie auch keinen Geldlohn für die Arbeit in den Gemeinschaftsbetrieben. Die Dorfgemeinschaft sorgt für eine möglichst weitgehende Selbstversorgung.


Aus einer Kasse

Weil es aber keinen Sinn macht, eigene Computer zu produzieren oder Bananen in der Schweiz anzubauen, der moderne Mensch heutzutage aber durchaus Bedarf danach hat, ist die Dorfgemeinschaft auch auf Einnahmen angewiesen, die die Dorfgemeinschaft durch den Verkauf von Produkten, durch Dienstleistungen in sanftem Tourismus und durch Bildungs-, Gesundheits- und Kulturangebote für die breite Bevölkerung erzielt. Alle Einnahmen, die durch Dorfbetriebe entstehen, fliessen in eine gemeinsame Kasse. Daraus werden alle Kosten, die durch die Dorfgemeinschaft – respektive durch jedes einzelne Individuum – entstehen, bezahlt. Dieses Konzept heisst „Gemeinsame Ökonomie“ und wird von diversen Gemeinschaften seit Jahrzehnten mit Erfolg erprobt.


Standort und Mitglieder gesucht
Die Stiftung KOLESE sucht interessierte Menschen, die am Aufbau eines solchen Dorfes interessiert sind und sich aktiv einbringen möchten. Dazu gibt es vielfältige individuelle Möglichkeiten. Verschiedene Standorte hat die Stiftung bereits detailliert überprüft, die ideale Gemeinde ist aktuell noch nicht gefunden. Hinweise sind herzlich willkommen.

Weitere Informationen unter
http://www.facebook.com/ZukunftsdorfKolese

Der Autor ist Stiftungsratsmitglied KOLESE