Vollgeldreform statt "Reförmchen"

Die Wochenzeitung «ZEIT» hat über Cum-Cum und Cum-Ex in ihrer letzten Ausgabe einen sorgfältig recherchierten Bericht veröffentlicht. Sie schreibt zu den mit Hilfe einiger Großbanken organisierten Steuerrückzahlungen für fingierte kurzfristige Aktiengeschäfte: "Müsste all das Geld zurückgezahlt werden, das dem Staat geklaut wurde, könnte das bei einigen Banken eine Kernschmelze auslösen".
Wie viele solcher absurd-tragischen Dilemmata braucht es noch, bis wir uns aus der Abhängigkeit und Herrschaft der Finanzwirtschaft befreien? Die ZEIT schreibt auch, dass ein erstes Gesetz zur Regulierung des Cum-Ex-Schlupflochs vom Bankenverband selbst formuliert worden war. Diese Praktik wurde damit eben nicht gestoppt, sondern nur noch fester legitimiert und etabliert. (ARD-Doku dazu)

Es darf nicht länger sein, dass die Banken an der Schlüsselposition des Geldsystems sitzen: Sie selbst "produzieren" den Großteil unseres Geldes, haben die Kompetenz zur Geldschöpfung erobert. So tanzen sie dem Staat und uns allen auf der Nase herum. Deshalb halten wir eine bessere Regulierung innerhalb des gegenwärtigen Systems - die "Reförmchen" Lösung - für Wunschdenken und praktisch nicht durchsetzbar. Was es braucht ist vielmehr eine ordnungspolitische Systemreform, damit Banken wieder der Gesellschaft dienen und nicht umgekehrt:

Wir wollen endlich Vollgeld! Dann verlieren die Banken ihre strategische Schlüsselposition: Der Staat organisiert die Geldschöpfung, sichert den Überweisungsverkehr, und wir sind dann endlich tatsächliche Eigentümer des Geldes, das wir nicht bewusst bei Banken oder anderen Institutionen anlegen. Banken können dann auch pleite gehen bzw. deren Manager angemessen bestraft werden, wenn sie betrügen, ohne dass das gesamte System gefährdet ist. Eine "systemische" Bedeutung haben die  Banken dann endlich nicht mehr.


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