(auszugsweise von Norbert Häring)
Jetzt will das Büro des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste (ODIN) der USA den Einkauf zentralisieren und die Daten zusammenführen. Die Anwendungs- und Missbrauchsmöglichkeiten zulasten der Ausgespähten und der bürgerlichen Freiheiten sind schier grenzenlos.
Aus den Daten, die Smartphones über ihre Nutzer sammeln, lässt sich fast alles über diese ablesen: ihr Bewegungsprofil, ihre Kontakte, ihre Liebesbeziehungen, ihre politischen und kulturellen und sexuellen Vorlieben. Und fast alles findet seinen Weg zu Datenanbietern, die mit diesen Informationen handeln. Hinzu kommen Daten aus der Internetnutzung per Computer und vieles mehr. …
Wie Intercept berichtet, soll das Intelligence Community Data Consortium (ICDC), wie ODIN die Plattform nennt, dazu beitragen, die derzeitige „zersplitterte und dezentralisierte“ Beschaffung kommerzieller Daten wie Pings von Smartphone-Standorten, Immobilienaufzeichnungen, biometrische Daten und Inhalte sozialer Medien zu korrigieren. …
Zu den Massnahmen, die man individuell ergreifen kann, um den Schaden kleiner zu halten, gehört, ein Smartphone nur dann und nur für Anwendungen zu nutzen, für die es wirklich nötig oder sehr vorteilhaft ist, es aber keinesfalls dauernd angeschaltet mit sich herumzutragen und für alles Mögliche zu nutzen, wofür es nur ein bisschen bequemer ist als Alternativen.
Auf politischer Ebene gehört dazu, gegen die Zwangsdigitalisierungsagenda anzugehen und auf wirksame Massnahmen, insbesondere sehr harte Strafen, gegen die allgegenwärtigen Verletzungen des Datenschutzrechts im Rahmen der kommerziellen Datenweitergabe für Werbezwecke und anderes zu drängen.