Initiative will Geldschöpfung der privaten Banken aufheben

Nur noch die Nationalbank soll Geld schöpfen können. Dies will eine Volksinitiative, die der Verein monetäre Modernisierung im kommenden Februar lancieren will. Bis jetzt werden rund 85 Prozent des Geldes unbar von den privaten Banken geschöpft, jedes Mal, wenn sie einen Kredit vergeben. Nach der Initiative werden unbare flüssige Mittel auf Bankkonten nicht mehr innerhalb der Bankbilanz geführt und sind dadurch vor Insolvenz der Institute geschützt. Diese verfügen in Zukunft nur noch über die Mittel, die ihnen die Sparer ausleihen.
Die von der Initiative angestrebte Reform geht auf das Konzept des so genannten 100-Prozent-Geldes zurück, das führende amerikanische Nationalökonomen in den 30er-Jahren als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise entwickelt hatten, das aber nie umgesetzt wurde. In den 90er Jahren wurde der Reformansatz unter dem Begriff «Vollgeld» im deutschen Sprachraum weiter entwickelt. Im August 2012 ist der Internationale Währungsfonds in einer Studie zum Schluss gekommen, dass die in den USA unter der Bezeichnung «Chicago Plan» bekannte Reform die Gefahr von «bank runs» eliminieren, die Staatsschulden erheblich reduzieren und Kontrolle von Blasen und Rezessionen deutlich verbessern würde. Der Verein monetäre Modernisierung will an seiner Hauptversammlung vom 24. Mai definitiv über die Lancierung entscheiden. Es wäre die folgenreichste Initiative seit der Initiative zur Abschaffung der Armee. Sie wird zurzeit erst von kleineren Gruppen unterstützt.

Kontakt: Verein monetäre Modernisierung, www.vollgeld.ch

Vorgeschlagener Verfassungstext (pdf)

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Christoph Pfluger

Submitted by admin on Do, 07/13/2017 - 08:33

Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".

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