Nobelpreisträger: Finanzkrise wahrscheinlich
Wir würden in unserer Lebenszeit keine Weltwirtschaftskrise mehr erleben, sagte Janet Yellen, die 71-jährige Chefin der amerikanischen Zentralbank im Juni dieses Jahres. Das sehen Nobelpreisträger für Ökonomie allerdings anders.
«Nobelpreisträger warnen vor nächster Finanzkrise» resümiert die deutsche Zeitung «Die Welt» ihre Umfrage unter den 18 Top-Ökonomen, die sich auch dieses Jahr zu ihrem Treffen in Lindau versammelten. Terror, Kriegsgefahr und die Launen des amerikanischen Präsidenten ernten zwar mehr Schlagzeilen, aber das Risiko einer neuen Finanzkrise sei hoch. Ein paar Stimmen:
«Es wird mit grosser Sicherheit eine Finanzkrise in nicht allzu ferner Zukunft geben.» (Edward Prescott, Nobelpreisträger 2004)
«Wenn jetzt die US-Administration in Washington die Zügel wieder lockert, wird eine Krise wahrscheinlicher.» (Eric Maskin, Nobelpreisträger 2007)
Bengt Holmström, Nobelpreisträger 2016 warnt, dass schon die Denkweise der Notenbankchefin gefährlich ist: „Jedesmal, wenn wir denken, dass es schon keinen Bankrun mehr geben wird, hat sich das Risiko dafür erhöht.»
«Wir haben gar nicht die notwendigen Instrumente, um diese Instabilitäten zu überwachen, zu regulieren und zu managen. Deshalb ist die nächste Finanzkrise unvermeidlich.» (Daniel McFadden, Nobelpreisträger 2000)
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Christoph Pfluger
Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".
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