Transaktionen am Schalter sind nicht rentabel
Das Ende des Bargelds: Die erste Bank in Deutschland macht Ernst und schliesst alle Filialen mit Ausnahme der Hauptgeschäftsstelle. Damit verschwinden die Geldautomaten und somit das Bargeld.
Bargeld ist nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel. Das ergab eine Studie der Deutschen Bundesbank. Auch wenn Zahlungen mit Karte oder kontaktlos per Handy im Trend sind, wird immer noch mehr als die Hälfte mit Bargeld bezahlt. Fast 70 Prozent der Befragten wollen auch künftig die Möglichkeit nutzen, mit Bargeld zu zahlen.
Digitale Transaktionen werden jedoch immer stärker gefördert. Nun macht auch noch die erste Bank in Deutschland Ernst und schliesst ihre Filialen. Wie das Newsportal «finanz-szene» schreibt, will sich die Raiffeisenbank Hochtaunus noch vor Jahresfrist vom klassischen Geschäftsmodell regionaler Primärbanken verabschieden. So sollen zum 1. Dezember mit Ausnahme der Zentrale sämtliche Filialen geschlossen werden. Auch der Bargeldverkehr wird faktisch abgeschafft.
Somit sind die Transaktionen am Schalter nicht mehr möglich. Als Grund werden die hohen Kosten genannt, die das klassische Filialgeschäft verursache. Auch wenn die Raiffeisenbank Hochtaunus kein grosses Institut ist und lediglich vier Filialen mit 16.000 Kunden betreut, zeigt die Bank, wohin der Weg führt. Bereits jetzt erledigen viele ihre Überweisungen per Online-Banking. Das Filialnetz wird dadurch ausgedünnt. Mit den Banken verschwinden auch die Geldautomaten, was dazu führt, dass weniger Bargeld bezogen werden kann.
Die Deutsche Bank verkündete bereits im Juni, demnächst in den meisten Filialen gar kein Bargeld mehr anzubieten. Sie wollen sich ausschliesslich auf die Kundenberatung konzentrieren, um Kosten zu sparen. Die Handelszeitung zitierte Lars Stoy, Chef Privatkundengeschäft, wie folgt: «Ich will kein Bargeld in diesen Filialen haben, weil Bargeld leider teuer ist und wir es deshalb unseren Kunden nur in ein paar Zentren anbieten werden.» Die Schliessungen der Filialen sind Teil einer Kostensenkungs-Strategie. Ähnlich wie bei der Commerzbank, die ihr Netz ebenfalls ausdünnt und die verbleibenden Filialen zu Beratungszentren umfunktionieren will.
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