Habe ich den November-Blues?
Eine leichte Jahresend-Müdigkeit breitet sich langsam in mir aus. Ein guter Zeitpunkt, um auf ein paar schöne, musikalische Momente zurück zu blicken und auch einen Blick nach Vorne zu werfen. Ein Jahr «Aus dem Tagebuch eines Liedermachers» – heute zum letzten Mal.
Der November ist definitiv nicht mein Monat. Er ist grau, neblig und nass. Die sonnigen Tage sind kurz und rar. Aber trotz all dem hat der November auch eine schöne und angenehme Seite. Er gibt mir die notwendige Zeit, um zur Ruhe zu kommen, das Tempo zu reduzieren und nach dem Feierabend einfach mal nichts zu machen.
Diesen November stehen keine Auftritte auf dem Programm. Ich bin nicht am Proben und auch nicht am Texten, obwohl mir schon wieder einige Ideen für neue Lieder zufliegen. Doch: Die können warten. Alles zu seiner Zeit. Ich war zwar noch kurz im Studio, um mein neustes Lied über Julian Assange aufzunehmen. Aber das wars dann auch schon.
Ja, nun sitze ich zu Hause gemütlich auf dem Sofa, das Kaminfeuer flackert, ich habe viel Zeit, geniesse das süsse dolce far niente und lasse einige musikalische Erlebnisse in meinen Gedanken wieder aufleben.
Ich kann mich sehr glücklich schätzen, dass ich mit meiner Gitarre im Gepäck durchs Land ziehen und meine Lieder singen darf. Durch die halbe Schweiz bis ins österreichische Vorarlberg bin ich dieses Jahr gereist. Auf hoch abgelegenen Alpen habe ich gespielt, am Ufer des Murtensees, in wunderschönen Kirchen, in einzigartigen Lokalitäten, an Zürichs Goldküste. Unvergesslich bleiben mir auch meine Auftritte im Kursaal sowie auf dem Bundesplatz in meiner Heimatstadt Bern.
In schöner Erinnerung sind mir auch all die Begegnungen mit wunderbaren Menschen, die ich während dieses Jahres durch die Musik kennen lernen durfte. Ich war viel unterwegs und habe auf meiner Tour de Suisse viele einzigartige Momente erlebt.
Jetzt im November schleicht sich langsam eine Müdigkeit ein. Den Spagat zwischen Familie, Arbeit und Musik zu meistern, war nicht immer einfach. Jetzt geniesse ich sie sehr, die ruhigen, gemütlichen Abende zu Hause.
Dennoch, der November hat ja nur 30 Tage und das ist gut so. Denn im Dezember geht es wieder los. Die Saiten werden wieder gestimmt, das Auto wird geladen und die Finger wundgespielt.
Anfang Dezember werde ich Martin Hasler an seiner Lesung zu seinem Buch «Im Hexenkessel der Bundeshausmedien» musikalisch begleiten. Weiter geht es dann ins Schwarzenburgerland an eine Diplomfeier und kurz vor Weihnachten an eine Firmenfeier nach Bern. Auch fürs neue Jahr sind die ersten Daten gebucht. Ich freue mich jetzt schon auf die Auftritte und Begegnungen mit all den Menschen im 2023.
Was Neues geplant für 2023? Ja, in der Tat. Geplant ist, dass ich mein Arbeitspensum als Angestellter nun etwas reduziere und wieder neue Lieder schreibe.
Dies ist mein letzter Text, den ich für den Zeitpunkt schreibe. Ich möchte mich bei allen Leser*innen ganz herzlich bedanken. Ein grosses Merci geht auch an alle, die mich während dieses Jahres persönlich wie auch auf meinem musikalischen Weg unterstützt haben.
Ich wünsche euch und euren Lieben eine schöne Adventszeit und alles Gute im neuen Jahr.
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